Der Besuch von US-Präsident Obama in Brüssel war nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe Großveranstaltungen in der Hauptstadt. Ab Sonntag besucht der chinesische Staatspräsident Xi unser Land, dann folgt UNO-Generalsekretär Ban, ein NATO-Außenministertreffen findet nächste Woche statt und dann folgt der EU-Afrika-Gipfel mit insgesamt 90 Staats- und Regierungschefs. Vor allem auf die Sicherheitskräfte wartet eine Herkulesaufgabe.
Besonders gefragt sind die Motorradstaffeln der Polizei. Sie müssen die Staats- und Regierungschefs schnell und sicher durch Brüssel eskortieren. Mehr als 300 Motorradpolizisten aus ganz Belgien haben sich am Donnerstagnachmittag auf den Sondereinsatz vorbereitet.
Aus dem ganzen Land wurden sie zusammengezogen. „So etwas hat es noch nie gegeben“, sagt Guido Vanwynmersch. Der Leiter der Polizeizone Brüssel-Ixelles koordiniert den Großeinsatz. Mit dabei ist auch Gregory Goffin aus Weywertz von der föderalen Autobahnpolizei Malmedy.
Goffin ist regelmäßig in Brüssel im Einsatz. Er kennt die Abläufe einer Eskorte genau und auch die Brüsseler Straßenverhältnisse. Für seine Motorrad-Kollegen der lokalen Polizeizonen aus ganz Belgien ist das nicht unbedingt der Fall. Damit in den nächsten Tagen aber alles reibungslos verläuft, erhalten alle einen Crash-Kurs - sagt Michaël Jonniaux, der Leiter der föderalen Verkehrspolizei. Es gehe darum, den Polizisten genau zu erklären, wann sie wo sein müssen, welche Strecke sie benutzen und wo die Gefahren lauern.
Mit 90 Staats- und Regierungschefs ist der EU-Afrika-Gipfel nächste Woche Mittwoch und Donnerstag einer der größten, den es jemals in Brüssel gegeben hat. Auch die Autofahrer in der Hauptstadt werden sich auf die vielen Eskorten gefasst machen müssen.
Sobald ein Verkehrspolizist den Autofahrern Befehle erteilt, müssen die Folge leisten - erklärt Jonniaux. Es könne sein, dass der Verkehr blockiert wird oder dass eine Kreuzung so schnell wie möglich geräumt werden muss. Senkt sich der Arm des Motorradpolizisten, dann geht alles wieder seinen normalen lauf. Sprich: Dann gilt wieder die Straßenverkehrsordnung. Springt die Ampel gerade auf Rot, dann müsse man auch stehen bleiben, meint Jonniaux.
Gregory Goffin aus Weywertz freut sich jedenfalls schon auf den ganz besonderen Einsatz.
Bild: Yorick Janssen (belga)