Zehn Jahre nach den Terroranschlägen auf Pendlerzüge in der spanischen Hauptstadt ist der Opfer gedacht worden. Der spanische König Juan Carlos und Ministerpräsident Mariano Rajoy nahmen gemeinsam mit Angehörigen von Opfern an einer Gedenkfeier in der Almudena-Kathedrale in Madrid teil. An den Schauplätzen der Bombenexplosionen legten Menschen am zehnten Jahrestag Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Madrids Erzbischof Antonio Rouco Valera erinnerte in seiner Ansprache an die Welle der "Solidarität und Großzügigkeit", die die spanische Bevölkerung nach den schlimmsten Terroranschlägen in der Geschichte des Landes in Gang gebracht habe. Damals habe "die Liebe den Hass besiegt, das Leben den Tod". Der Terrorismus werde niemals obsiegen, versicherte Rouco Valera.
Weitere größere Gedenkzeremonien fanden auf den Bahnhöfen Atocha, El Pozo und Santa Eugenia sowie im Retiro-Park statt. Sie wurden unter anderem von Gewerkschaften, Opfervereinen und Schauspielerverbänden organisiert.
Am 11. März 2004 waren bei den Anschlägen 191 Menschen getötet worden, knapp 2.000 weitere wurden verletzt. Die Attentäter zündeten während des morgendlichen Berufsverkehrs Bomben in vier Pendlerzügen. Mehrere Terroristen nahmen sich wenig später das Leben, als sie von Spezialeinheiten der Polizei gestellt wurden. Zahlreiche weitere Extremisten wurden wegen ihrer Rolle bei den Attentaten verurteilt.
br/dpa/mh - Bild: Pierre-Philippe Marcou (afp)