Der Nazi-Mord an Angehörigen des Nobelpreisträgers Albert Einstein vor 70 Jahren in Italien bleibt ungesühnt. Die Ermittlungen seien nach sehr umfangreichen Recherchen eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Montag mit. Die Tat gehe wahrscheinlich auf das Konto von Angehörigen einer deutschen Fallschirm-Sturmgeschütz-Brigade. Die wenigen ehemaligen Soldaten dieser Sondereinheit, die noch lebten, schieden als potenzielle Täter aus. Die anderen Angehörigen der Einheit, darunter auch der Kommandant, seien bereits gestorben.
Am 3. August 1944 waren deutsche Soldaten in Rignano sull'Arno bei Florenz in das Haus von Robert Einstein eingedrungen. Der Cousin des Physikers Albert Einstein war aufgrund seines Namens als Jude erkannt und gesucht worden. Deshalb hielt er sich in der Nähe seines Hauses versteckt. Die Soldaten beschuldigten seine Frau und die beiden 18 und 27 Jahre alten Töchter der Spionage und erschossen sie. Robert Einstein beging im folgenden Jahr aus Verzweiflung Selbstmord.
Seit 2007 wurde in dem Fall wieder ermittelt. Damals war die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen auf neue Täterhinweise gestoßen.
dpa