Mit mehr als 100 Veranstaltungen wird in diesem Jahr in Aachen an Karl den Großen erinnert. Die Stadt stellte am Montag das Jahresprogramm zum 1.200sten Todestag Karls vor. So sollen Kinder und Jugendliche drei Monate lang mit dem polnischen Künstler Pawel Althamer ihr Königreich gestalten. Der Künstler Horst Wackerbarth will Menschen auf seiner berühmten roten Couch vor laufender Kamera zu Karl befragen. Die Filme sollen dann auf Hauswänden projiziert gezeigt werden, sagte Veranstaltungsleiter Rik Takvorian.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe steht die dreiteilige Ausstellung "Karl Charlemagne der Große", die am 19. Juni veröffnet wird.
Die Kaiserstadt hat am Wochenende das Jubiläumsjahr zum 1.200. Todestag Karls des Großen mit feierlichen Gottesdiensten eröffnet. Der Frankenherrscher starb am 28. Januar 814 in seiner Lieblingspfalz Aachen.
Höhepunkt ist im Sommer die dreiteilige Ausstellung «Karl Charlemagne der Große» an drei Orten des früheren Pfalzbereichs. Schirmherren der Ausstellung sind Bundespräsident Joachim Gauck, der französische Präsident François Hollande und der italienische Präsident Giorgio Napolitano.
Karl habe grausame Kriege geführt, werde aber auch als Heiliger verehrt, sagte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff am Sonntag bei der Messe im Aachener Dom, der Pfalzkapelle Karls. Der Schlüssel zum Verständnis liege in seiner Herrschaftsauffassung und seiner Angst vor dem Jüngsten Gericht. Das würde ihn auch für die Missstände in seinem Reich zur Rechenschaft ziehen, habe Karl geglaubt.
"Deshalb betrieb er die strikte Christianisierung und die Förderung von Kirche und Klöstern, von Gottesdienst und Glaubenspraxis", sagte Mussinghoff. Karl habe es als seine Pflicht gesehen, "den heidnischen Völkern den rettenden Glauben an Christus zu bringen".
Bei der Messe mit dem Domchor und dem Sinfonieorchester wurde die berühmteste Darstellung des Frankenherrschers, die Karlsbüste aus der Domschatzkammer, in der Pfalzkapelle präsentiert. Die nach 1349 entstandene Büste prägt das Bild Karls des Großen seit Generationen. Sie enthält die Schädeldecke Karls.
dpa/rkr - Archivbild: BRF