Gelbe Karte für den WM-Spielort Curitiba: Die FIFA hat die brasilianische Stadt wegen erheblichen Verzögerungen beim Stadionbau deutlich angezählt. Die Botschaft von FIFA- Generalsekretär Jérôme Valcke: Das Stadion «Arena da Baixada» ist im Moment nicht WM-fähig. Bis 18. Februar gab der Franzose den lokalen Organisatoren Zeit, das Gegenteil zu beweisen. Erst dann wird entschieden, ob Curitiba auf dem Spielplan für die WM 2014 bleibt. Nicht nur die Stadien sind im Verzug, sondern auch die Arbeiten am Flughafen in Fortaleza.
"Wir können keine Spiele ohne Stadion organisieren"
In Curitiba sollen vier Gruppenspiele stattfinden. Doch selbst der WM-Regionalminister des Bundesstaates Paraná, Mario Celso Cunha, räumte in einem Interview ein: «So wie es derzeit ist, wird die Arena de Baixada nicht rechtzeitig zur WM fertig.» Davon überzeugte sich Valcke am Dienstag bei einem Besuch in Curitiba selbst. «Also, was ich sagen kann... Die Sache ist delikat. Seien wir offen und direkt. Das Stadion ist nicht nur verspätet, sondern liegt außerhalb jeglichen guten Zeitplans für die Übergabe an die FIFA», sagte Valcke bei einer Pressekonferenz und fügte hinzu: «Wir können keine Spiele ohne Stadion organisieren. Es ist eine Notsituation.»
Nun liege es in den Händen Curitibas und der Regierung, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, beschied der FIFA-General den Organisatoren via Twitter. Curitiba wurde kurzfristig als Station auf Valckes Inspektionsreise aufgenommen, bei der er bereits São Paulo besuchte. In Natal im Nordosten Brasiliens nimmt er am Mittwoch an der Eröffnung des WM-Stadions Arena das Dunas teil. Auch Rio de Janeiro steht auf dem Programm.
Am 19./20. Februar treffen sich in der südbrasilianischen Stadt Florianópolis Delegationen der 32 WM-Teilnehmer zu einem «Team- Workshop». Noch vorher soll das Schicksal Curitibas besiegelt werden. Die Brasilien-WM wird insgesamt in zwölf Städten ausgetragen, die teils über 4000 Kilometer voneinander entfernt liegen. Sechs Stadien wurden bereits zum Confed Cup 2013 genutzt. Die anderen sechs Arenen liegen allesamt hinter dem Zeitplan zurück - der ursprüngliche Abgabetermin war der 31. Dezember 2013.
Auch andere Infrastrukturprojekte in Verzug
Doch auch zahlreiche Infrastrukturprojekte sind heftig im Verzug. Am Flughafen von Fortaleza im Nordosten Brasiliens ruhen die Arbeiten wegen eines Streiks seit einer Woche. Die Gewerkschaft protestiert mit dem Arbeitsausstand gegen Verzögerungen bei der Lohnzahlung. Die erste Phase für den Ausbau des Passagierterminals sollte eigentlich bis März fertig sein. Aber bislang sind lediglich 25 Prozent der Arbeiten abgeschlossen, wie die TV-Sendung «Journal da Globo» am Dienstag berichtete. Fortaleza sei die WM-Stadt mit der größten Verspätung beim Flughafenausbau.
dpa - Bild: Christophe Simon (afp)