4 Kommentare

  1. Zitat: “Viele Deutsche haben das Bedürfnis, zur Benennung der Welt nicht ihre eigene Sprache, sondern die ihrer Kolonialherren zu verwenden”
    In Ostbelgien ist es genau so: Wir haben ja auch schließlich Wörter unser Kolonialherren in unser Deutsch eingebaut, d.h. französische Wörter werden benutzt, um besonders belgisch zu sein. Beim Fluchen benutzt man bekanntlich immer die Muttersprache, und dies ist hierzulande eben "Nudidschü", in deutschen Landen unbekannt.

    Und mit den falschen Englischwörtern ist es in Ostbelgien auch so. Ansonsten sollte folgendes gelten:
    "Use nicht zu viele english Words in deiner german Language, sonst kommt die Message bei den Oldies nicht mehr rüber"

  2. Das ganze erinnert mich, als ich vor 10 Jahren mal in Malta war, um mein Englisch zu verbessern. Beiläufig während des Unterrichtes erzählte ich auch, dass die Geldautomaten in Belgien "Mister Cash" genannt werden. Daraufhin brach grosses Gelächter im Klassenraum aus. Im Englischen Sprachraum heissen die nähmlich ATM (Automated Teller Machine) oder Cash Machine.

  3. Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assimilierter Xenologien konsequent zu eliminieren!

    »Zur Vereinfachung der Muttersprache erscheint es sehr sinnvoll, nicht so viele schwierige Fremdwörter zu benutzen.«

  4. Gut, weil sehr offenherzig geschriebener Artikel!

    Auch mir geht die dauernde Verwendung anglo- amerikanischer (Un-)Worte auf die Nerven, vor allem dann, wenn es ein gleichwertiges deutsches Wort dafür gibt. Schauen Sie sich die Werbung oder Stellenanzeigen an: ist den Verfassern überhaupt klar, das sie sich mit diesen Extravaganzen nicht nur ein Armutszeugnis an Fantasie und Schöpfungskraft sondern auch noch hochgradige sprachliche Unterwürfigkeit (sehr treffender Begriff!) ausstellen? Sicher nicht, es soll "modern" klingen und erreicht bei vielen Menschen eher Unverständnis und ein mildes Lächeln.

    Übrigens drehe ich immer häufiger den Spiess um: ein charmantes "Merci" oder "Pardon" ist um Längen besser als ein plattes "thanks" oder "sorry". Wenn ich dann noch von einem GSM spreche anstelle eines "Händis" werden selbst die zwanghaft denglisch Sprechenden nachdenklich.