Flammeninferno im US-Staat North Dakota: Nach der Kollision von zwei Güterzügen sind mehrere Kesselwaggons voller Rohöl explodiert. Riesige Feuerbälle schossen in den Himmel, schwarze Rauchwolken waren noch aus kilometerweiter Entfernung zu sehen. Noch mehr als zwölf Stunden nach dem Unfall am Montagnachmittag (Ortszeit) standen mehrere Waggons in Flammen. Aber niemand wurde verletzt, und Hunderte Menschen, die aus ihren Häusern geflüchtet waren, konnten am Silvesterabend wieder zurückkehren.
Erst im Juli waren bei einem schweren Zugunglück in Kanada mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Damals raste ein führerloser Güterzug mit Dutzenden Kesselwagen voller Rohöl in die Kleinstadt Lac-Mégantic in der Provinz Quebec und explodierte.
Der Unfall in North Dakota ereignete sich in der Nähe der 2400-Seelen-Ortschaft Casselton. "Wir haben großes Glück gehabt", zitierten Medien Bürgermeister Ed McConnell. Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr war zunächst der mit Rohöl beladene Güterzug entgleist. Als ein zweiter Güterzug mit den umgestürzten Waggons zusammenstieß, kam es zu mehreren Explosionen. Beide Züge waren mehr als 100 Waggons lang, 28 sprangen von den Schienen.
Weil der Wind giftigen Qualm in Richtung Casselton wehte, riefen die Behörden die Einwohner und Menschen im Umkreis von bis zu acht Kilometern von der Unfallstelle auf, ihre Häuser zu verlassen. Rund zwei Drittel der Anwohner folgten der Aufforderung und kamen vorübergehend bei Freunden, Verwandten oder in Hotelzimmern unter.
Die Unfallursache war dem Lokalsender WDAY zufolge zunächst noch unklar. Die Transportsicherheitsbehörde NTSB leitete Ermittlungen ein. Experten testeten immer wieder die Luft auf möglicherweise gefährliche Schadstoffe, gaben dann aber Entwarnung.
dpa