15.01. Nagisa Oshima (80): Der japanische Filmregisseur schockierte mit Darstellungen von Sex und Gewalt. Sein Werk "Im Reich der Sinne" sorgte 1976 für einen Skandal.
30.01: Roger Raveel (91): Der bekannte flämische Maler, Vertreter der "Neuen Figuration“, wurde zu einem der wichtigsten Künstler der Nachkriegszeit. Raveel war 1948 Mitbegründer der Künstlergruppe La Relève. Ein Museum in Machelen ist ausschließlich seinem Schaffen gewidmet.
18.02. Otfried Preußler (89): Der Kinderbuchautor schuf Klassiker wie "Die kleine Hexe" und "Räuber Hotzenplotz". Seine Werke wurden in 55 Sprachen übersetzt und mehr als 50 Millionen Mal verkauft.
23.02. Julien Ries (93): Der Kardinal aus Fouches/Arlon war viele Jahre Professor für Religionsgeschichte an der Univeristät Neu-Löwen. 2011 wurde er von der Universität Mailand mit dem Titel als Ehrendoktor ausgezeichnet. Papst Benedikt XVI. hatte Ries 2012 die Kardinalswürde verliehen, um sein theologisches Werk zu würdigen.
26.02. Pierre Mainil (88): Der PSC-Politiker war Mitglied von fünf aufeinander folgenden Regierungen zwischen 1980 und 1992. Vor allem als Staatssekretär für Pensionen erlangte Pierre Mainil bleibende Verdienste - etwa durch die Harmonisierung der verschiedenen Selbstständigen-Renten.
05.03. Hugo Chávez (58): Venezuelas sozialistischer Präsident setzte in seinen 14 Regierungsjahren auf Umverteilung und Verstaatlichung. Die Politik des "Commandante" spaltete das Land. Die USA waren für ihn der "Erzfeind".
07.03. Didier Comès (71): Didier Comès war der Künstlername von Dieter Herman, geboren in Sourbrodt. Zunächst arbeitete er als Industriedesigner in Verviers, ab 1969 veröffentlichte er Comic-Zeichnungen. Seinen internationalen Durchbruch schaffte Comès mit dem Comic-Roman "Silence", mit dem er 1981 einen Preis auf dem Comic-Festival in Angoulême gewann.
08.04. Margaret Thatcher (87): Die "Eiserne Lady" regierte Großbritannien von 1979 bis 1990. Ihr "Thatcherismus" genannter Kurs setzte auf Deregulierung, Privatisierung und soziale Einschnitte. Der Sieg über Argentinien im Falkland-Krieg machte sie 1982 populär.
10.04. Robert Edwards (87): Der britische Physiologe wurde mit der Geburt von Louise Brown 1978 zum "Vater" des ersten im Reagenzglas gezeugten Babys. 2010 erhielt der Forscher den Medizin-Nobelpreis.
14.04. Marcella Pattyn (92): Die letzte Begine der Welt lebte in Kortrijk. Sie war 71 Jahre lang Mitglied ihrer Gemeinschaft. Mit ihrem Tod geht eine religiöse Tradition vom Ende des Mittelalters zur Ende. Beginen leben ein frommes Leben in ordensähnlichen Gemeinschaften, ohne ein Gelübde abgelegt zu haben.
06.05. Giulio Andreotti (94): Der Christdemokrat prägte über Jahrzehnte die Politik Italiens - als Minister und siebenmaliger Ministerpräsident. Für viele war der Antikommunist ein korrupter Politiker mit Verbindungen zur Mafia.
17.05. Jorge Videla (87): Der frühere Militärdiktator sah Argentinien im Krieg mit Terrorismus und Kommunismus. Etwa 30 000 Menschen sollen in seiner Amtszeit (1976 bis 1983) verschwunden sein, Hunderte Kinder zwangsadoptiert.
23.05. Georges Moustaki (79): Der französische Chansonnier schrieb Lieder für große Stars seiner Zeit. Mit "Milord" lieferte er Édith Piaf 1959 den Text für einen Welthit.
26.05. Hildegard Krekel (60): Die Schauspielerin wurde in den 1970er Jahren mit der TV-Serie "Ein Herz und eine Seele" bekannt. Als "Rita" musste sie die Launen ihres spießigen Vaters "Alfred" ertragen.
28.05. Eddi Arent (88): Der Komiker war die kauzige Figur in Edgar-Wallace- und Karl-May-Filmen. Die TV-Sketch-Serie "Harald und Eddi" mit Harald Juhnke war Ende der 1980er ein großer Erfolg.
20.07. Patrick Moriau (62): Der langjährige PS-Abgeordnete und Bürgermeister von Chapelle-lez-Herlaimont kam aus dem Journalismus. Er kämpfte seit Jahren gegen Lungenkrebs und war aus Gesundheitsgründen nicht mehr bei den Kommunalwahlen 2012 angetreten.
24.07. Virginia Johnson (88): Zusammen mit ihrem Mann, dem Gynäkologen William Masters, klärte die US-Sex-Forscherin ihre
Mitbürger über alle Aspekte der körperlichen Liebe auf: Reaktionen, Störungen, Hetero- und Homosexualität sowie Aids-Risiken.
02.08. Michel Donnet (96): Der belgische Kriegsheld flüchtete 1941 vor den deutschen Besatzern nach Großbritannien, indem er mit einem Kollegen einen defekten Doppeldecker instand setzte. In Großbritannien schloss er sich der Royal Air Force an und flog 375 Einsätze gegen Nazi-Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Donnet Offizier der belgischen Armee. 1975 ging er in Pension.
12.08. Prinz Friso von Oranien-Nassau (44): Der zweite Sohn von Ex-Königin Beatrix der Niederlande war nach einem Lawinenunglück im Februar 2012 in Österreich ins Koma gefallen. Wegen seiner umstrittenen Heirat wurde er 2004 von der Thronfolge ausgeschlossen.
30.08. Seamus Heaney (74): Der irische Poet und Essayist bekam 1995 den Literaturnobelpreis für seine "Werke von lyrischer Schönheit und ethischer Tiefe". Zu seinen Themen zählten der Nordirland-Konflikt und Kindheitserinnerungen.
26.08. Wolfgang Herrndorf (48): Sein preisgekrönter Roman "Tschick" über zwei Problemkinder auf Abenteuerfahrt hielt sich monatelang in den Bestsellerlisten. Im Jahr 2010 wurde bei dem Schriftsteller ein unheilbarer Hirntumor diagnostiziert.
12.09. Otto Sander (72): Er galt als begnadeter Bühnen- und Filmschauspieler. Zu den Paraderollen in 130 Filmen zählt der Engel Cassiel in Wim Wenders' "Der Himmel über Berlin". Seine sonore Stimme machte ihn zum gefragten Synchronsprecher.
18.09. Marcel Reich-Ranicki (93): Der Holocaust-Überlebende wurde Deutschlands einflussreichster und berühmtester Literaturkritiker. Ein Millionenpublikum sah fast 14 Jahre lang seine Sendung "Das Literarische Quartett".
28.09. François Perin (92): Als Minister spielte der Verfassungsrechtler eine bedeutende Rolle bei der Staatsreform und dem Übergang Belgiens zum Föderalismus. Politisch entwickelte sich der Sozialist im Laufe seiner Karriere zum "rattachiste", die für den Anschluss der Wallonie an Frankreich plädieren. Zuletzt war Perin für die Liberalen im Senat, bis er sich 1980 aus der Politik zurückzog.
10.10. Wilfried Martens: Der christdemokratische Politiker war von 1979 mit einer kurzen Unterbrechung bis 1992 Belgiens Premierminister. Damit war er der Premier mit der längsten Amtszeit in der Geschichte des Landes, er leitete insgesamt neun Regierungen. Später wechselte er in die europäische Politik und saß viele Jahre als Abgeordneter der EVP im EU-Parlament. Premierminister Di Rupo würdigte ihn als "einen der herausragendsten Politiker Belgiens und einen großen Staatsmann".
27.10. Lou Reed (71): Mit dem Hit "Walk on the Wild Side" brach er Sex-Tabus. Als Frontmann der von Andy Warhol inspirierten Band "The Velvet Underground" experimentierte der US-Amerikaner mit einer neuen Art von Rockmusik.
28.10. Tadeusz Mazowiecki (86): Der Bürgerrechtler war 1989/90 der erste nichtkommunistische Ministerpräsident Polens nach 1945. Er überwarf sich jedoch bald mit der Solidarnosc-Bewegung.
17.11. Doris Lessing (94): Die britische Literatur-Nobelpreisträgerin schrieb mehr als 60 Bücher über Afrika, Kolonialismus und gesellschaftliche Fragen. Sie verstand sich nie als Feministin. Dennoch gilt ihr bekanntestes Werk "Das Goldene Notizbuch" als Klassiker der feministischen Literatur.
20.11. Dieter Hildebrandt (86): Der scharfzüngige Kabarettist gründete die legendäre Lach- und Schießgesellschaft in München und nahm auch im Fernsehen immer wieder die Politik aufs Korn. Von den einen als "politische Giftmischerei" abgelehnt, werden andere seine Stimme gegen Politiker-Unsinn vermissen.
22.11. Georges Lautner (87): Der französische Kultregisseur drehte mit berühmten Schauspielern wie Alain Delon, Jean-Paul Belmondo oder Lino Ventura. Bekannte Filme vom "Papa der Gangster" sind der Actionthriller "Der Profi", die Komödie "Mein Onkel, der Gangster"und der Politthriller "Der Fall Serrano".
30.11. Paul Walker (40): Der US-Schauspieler setzte sich für Opfer von Naturkatastrophen ein. Bekannt wurde er als Ermittler in der Actionfilm-Reihe "The Fast and the Furious", in der es um illegale Autorennen geht. Ein Autounfall wurde Walker zum Verhängnis.
05.12. Nelson Mandela (95): Sein Kampf gegen das Apartheidsystem in Südafrika brachte ihn 27 Jahre lang ins Gefängnis. Er ebnete den Weg zur Versöhnung von Schwarz und Weiß, bekam den Friedensnobelpreis und wurde 1994 erster schwarzer Präsident seines Landes.
10.12. Jim Hall (83): Der US-amerikanische Jazz-Gitarrist und Komponist spielte mit Musikgrößen wie Ella Fitzgerald, Sonny Rollins und Pat Metheny zusammen. Halls lyrisches und technisch ausgereiftes Spiel hat jüngere Gitarrenvirtuosen stark beeinflusst.
14.12. Peter O'Toole (81): In der Rolle des Freiheitskämpfers "Lawrence von Arabien" wurde er zum Weltstar. Mehrfach ging der irische Schauspieler bei Oscar-Verleihungen leer aus. Einen Ehren-Oscar nahm er 2003 nur zögerlich an.
15.12. Joan Fontaine (96): Mit dem Regisseur Alfred Hitchcock wurde die US-Schauspielerin in den 1940er Jahren berühmt - zunächst im Film "Rebecca". Für die Rolle der verängstigten Ehefrau in dem Thriller "Verdacht" erhielt sie einen Oscar.
18.12. Ronnie Biggs (84): Er war Mitglied der legendären Räuberbande, die 1963 den Postzug von Glasgow nach London überfiel und 2,6 Millionen Pfund (damals etwa 28 Mio Mark) erbeutete. Nach der Flucht aus einem Londoner Gefängnis verprasste Biggs sein Geld in Brasilien.
23.12. Michail Kalaschnikow (94): Das nach ihm benannte Sturmgewehr gilt als das am meisten verbreitete Gewehr der Welt. Der russische Konstrukteur, der schon zu Lebzeiten eine Legende war, hatte die AK-47 mit dem gekrümmten Magazin im Zweiten Weltkrieg entwickelt.
dpa/belga/vrt/brf/km - Bild: Thomas Coex (afp)