Einen Tag bevor Millionen Truthähne zu Thanksgiving im Ofen landen, hat US-Präsident Barack Obama zwei Federtiere vor dem Hackebeil gerettet. Er begnadigte "Caramel" (17,4 Kilogramm) und "Popcorn" (17,1 Kilogramm), den die Amerikaner per Votum auf Twitter und Facebook zum "Nationalen Thanksgiving Truthahn 2013" wählten. "Du wirst vor Preiselbeersauce und Füllung bewahrt", sagte der Präsident am Nordeingang des Weißen Hauses zu dem Prachtvogel. Bei Obama standen seine Töchter Malia (15) und Sasha (12).
Die Tiere dürfen ihren Lebensabend auf dem einstigen Landsitz des ersten US-Präsidenten, George Washington, im US-Bundesstaat Virginia verbringen. "Allgemein gesprochen ist Thanksgiving kein guter Tag, um ein Truthahn zu sein", scherzte Obama.
John F. Kennedy war der erste Präsident, der 1963 einen Truthahn begnadigte. Ex-Präsident George H.W. Bush führte schließlich die jährliche Zeremonie ein.
Winterwetter im Osten der USA behindert Thanksgiving-Reisen
Frühzeitiges Winterwetter im Osten der USA hat am wichtigsten Reisetag des Jahres für Nervösität gesorgt. Heftige Winde und örtlicher Eisregen und Schnee erschwerten Hunderttausenden Amerikanern die Anreise zu ihren Familien, um am Donnerstag das Thanksgiving-Fest zu feiern. Rund um den Feiertag reisen schätzungsweise 43 Millionen Amerikaner. Der Nationale Wetterservice warnte Autofahrer in den Staaten New York, Pennsylvania, Ohio und West Virginia am Mittwoch vor Glatteis. Mehrere Hundert Flüge mussten gestrichen werden. Vor allem die Metropolen New York, Philadelphia und Chicago waren betroffen. Das zunächst befürchtete Wetterchaos bleibt den Vorhersagen zufolge aber aus.
Thanksgiving (Danksagung) ist das amerikanische Erntedankfest. Es wird in den USA am vierten Donnerstag im November gefeiert (28.11.2013). Familien kommen am verlängerten Wochenende zum traditionellen Truthahn-Essen zusammen. Viele Geschäfte sind geschlossen, das öffentliche Leben steht nahezu still. Der Tag erinnert an die Ernte der ersten Einwanderer von Plymouth in Neuengland im Jahr 1621. So wie damals weiße Siedler ihre Ernte mit indianischen Ureinwohnern geteilt haben sollen, verteilen heute engagierte Bürger Essen an hilfsbedürftige Menschen. 1863 erklärte US-Präsident Abraham Lincoln Thanksgiving zum nationalen Feiertag.
dpa/hv - Bild: Nicholas Kamm (afp)