Umweltschützer und Aktivisten haben zufrieden auf die Pläne Italiens reagiert, künftig weniger Kreuzfahrtschiffe durch die Lagunenstadt Venedig fahren zu lassen.
"Seit Jahren beklagen wir die Durchfahrt dieser Meeresgiganten und die Risiken für die Umwelt und die Stadt", sagte der Präsident des Umweltschutzverbandes Codacons, Carlo Rienzi. "Mit der Entscheidung setzt man endlich das Schlusswort unter eine beschämende Situation." Silvio Testa von der Bürgerinitiative "No grandi navi" (Keine großen Schiffe) betonte: "Das war ein erster Sieg, aber der Kampf geht weiter."
Italiens Regierung hatte am Dienstag angekündigt, ab November 2014 keine großen Kreuzfahrtschiffe ab 96.000 Tonnen mehr durch den Canale della Giudecca direkt am Markusplatz vorbei fahren zu lassen. Ab Januar dürfen dort zudem keine Fähren mehr verkehren. Die Zahl der kleineren Schiffe soll um bis zu 20 Prozent reduziert werden.
Von der italienischen Wirtschaft gab es auch Kritik an den Plänen. Trotz des Nutzens dürfen man auch die negativen Folgen nicht außer Acht lassen, wie etwa Einbußen für die maritime Industrie und den Tourismus, sagte Matteo Zoppas, Präsident des Unternehmerverbandes Confindustria. Es gebe die Gefahr, dass Kreuzfahrtunternehmen Venedig verließen und nicht wieder zurückkehrten.
dpa - Bild: Katrin Margraff (BRF)