Montag 30/09
Zuerst der Wetterbericht: Unser erster Tag mit bewölktem Himmel, aber die Temperaturen blieben sehr angenehm. Heute stand noch mal eine richtig lange Strecke auf dem Papier, mit über 80 Kilometern. Und das Gelände wurde hügeliger. Wir entfernten uns nämlich vom Lac-Saint-Jean und fuhren Richtung "Fjord-du-Saguenay", der mit 110 km der längste Fjord Kanadas ist. Übrigens liegen 40% aller Fjorde unserer Erde in Kanada.
Die Morgenstrecke war mit ca. 25 km noch sehr moderat. Nach dem Mittagessen wurde es für mich aber zum ersten Mal richtig heftig. Ich hatte mich bereit erklärt, eine Etappe mit dem "Pino" zu fahren, eins von zwei CAP48-Spezialrädern für Personen mit körperlich eingeschränkter Mobilität. Marty und Martin aus unserer Gruppe hatten die Erfahrung schon gemacht und dafür meinen vollsten Respekt bekommen. Und so funktioniert das umgebaute Fahrrad: Die zweite Person sitzt in einer Art Sessel vor dem Lenker, kann zwar beim Treten unterstützen, hat aber keinen Einfluss auf Schaltung oder Bremse und ist somit dem Fahrer sozusagen ausgeliefert. Dies erfordert ein sehr großes Vertrauen, da das Rad gar nicht so einfach zu manövrieren ist und viel Kraft abverlangt. Ich bin sehr glücklich, diese Erfahrung gemacht zu haben. Sie wird mit Sicherheit einer der bewegenden Momente der Woche bleiben und meine Zukunft beeinflussen.
Abends gab es nach einer Stadtrundfahrt durch Jonquière - eine vor allem durch Alu-Produktion geprägte Stadt - einen festlichen Empfang durch den Bürgermeister. Das Essen war hervorragend und es spielte eine Live-Band. Um uns bei den Medien zu bedanken, hatten wir uns alle verkleidet. Die Überrschung was ein voller Erfolg.
Bild: RTBF