Fast acht Monate nach einem Säureanschlag ist der Ballettchef des Bolschoi Theaters, der in Aachen behandelt worden war, nach Moskau zurückgekehrt.
"Ich sehe jetzt genug, um mich wieder sicher zu fühlen", sagte Sergej Filin, der zum Schutz seiner Augen eine Sonnenbrille trug, im russischen Fernsehen. Zur Eröffnung der neuen Spielsaison an diesem Montag wolle er seine Arbeit bei der weltgrößten Balletttruppe offiziell wieder aufnehmen, sagte der 42-Jährige.
Bei dem Anschlag am 17. Januar vor seinem Haus in Moskau waren sein Gesicht und besonders die Augen verätzt worden. Die Sehkraft reiche, um zu erkennen, was auf der Bühne passiere, sagte Filin. Ihm stünden eine langfristige Behandlung und weitere Eingriffe bevor.
Das Universitätsklinikum Aachen hatte erklärt, dass der Patient nach mehreren Operationen wieder gut sehen könne. "Das linke Auge erreicht inzwischen 80 Prozent Sehschärfe", teilte Oberarzt Martin Hermel mit. Mit dem rechten Auge könne Filin wieder große Zahlen erkennen, hier sei der Heilungsverlauf aber nicht abgeschlossen.
Ermittler werfen dem Startänzer Pawel Dmitritschenko vor, die Tat wegen beruflicher Rivalitäten inszeniert zu haben. Verantworten müssen sich auch der mutmaßliche Täter und ein angeblicher Komplize.
dpa/sh - Bild: Sergei Ilnitsy (afp)