Seit Anfang der Woche kreisen die Pferde ihre Runden um Grand’Place, Manneken Pis und die königlichen Galerien. 15 Jahre, nachdem das letzte Pferd aus der Brüsseler Altstadt verschwunden war, will die Hauptstadt die Touristenattraktion wiederbeleben. An das Bild müssen sich Touristen wie Einheimische noch gewöhnen.
Jeder zückt in diesen Tagen den Fotoapparat und schießt das (noch) seltene Bild: eine Kutsche und Pferde auf dem historischen Marktplatz. "Es ist wirklich sehr schön", sagen Besucherinnen aus Großbritannien. "So kann man Brüssel mal auf eine ganz andere Art und Weise entdecken."
Die Fahrt beschränkt sich auf die Altstadt. Auf dem Programm stehen die Grand’Place, die angrenzenden Straßen, die Börse, die königlichen Galerien und natürlich das Brüsseler Wahrzeichen in der Innenstadt - das Manneken Pis. "Wir bleiben in der Altstadt, denn hier gibt es viel zu sehen", erklärt Kutscher Thibault Danthine. "Außerdem können wir nicht hoch zum Regierungsviertel oder zum historischen Sablon-Platz, weil die Steigungen für die Pferde viel zu anstrengend wären."
Den Anstoß zum Kutschen-Projekt hatte die Stadt Brüssel gegeben, sie wollte damit eine neue Attraktion für die vielen Besucher der Stadt schaffen, aber nicht nur für die. "Auch die Einwohner und die Geschäftsleute werden von der Schönheit dieser Kutschen im Stadtbild profitieren", ist Schöffin Marion Lemesre überzeugt.
Die Fahrt zu den Sehenswürdigkeiten dauert ziemlich genau eine halbe Stunde und kostet knapp 40 Euro. In der Kutsche ist Platz für maximal fünf Gäste. Die zwei Kutschen werden übrigens das ganze Jahr über unterwegs sein. Außer bei Schnee und Eis, um die Pferde keinen unnötigen Gefahren auszusetzen. An Regentagen sind die Kutschen überdacht, und wenn es kalt wird, liegen Decken bereit.
Archivbild: Bas Bogaerts (belga)