Die Anrainerländer des pannengeplagten französischen Atomkraftwerks (AKW) Cattenom üben die Zusammenarbeit bei einem möglichen Störfall. Die viertägige Übung lief am Dienstag planmäßig an.
Bis zum Freitag proben Frankreich, Belgien, Deutschland und Luxemburg, wie die Nachsorge nach einem mittelschweren Unfall in der Atomanlage am Besten koordiniert werden kann. Die Aktion auf Verwaltungsebene ist der dritte und letzte Teil einer Übungsserie.
Angesichts von rund 750 Pannen in dem grenznahen AKW in den vergangenen 25 Jahren fordern Umweltschützer die Schließung der 1986 in Betrieb genommenen Anlage. Erst Anfang Juni hatte ein Brand in einem nicht nuklearen Reaktorteil die Menschen in der Region aufgeschreckt. Der Stromkonzern EDF will die Anlage noch mehrere Jahrzehnte weiterbetreiben.
In den ersten beiden Teilen der Übung "Exercises nucléaires 3 en 1" hatten die Katastrophenschützer im vergangenen Jahr die Aktivierung und das Zusammenspiel der Stäbe nach einem Atomunfall sowie bei der Evakuierung der Bevölkerung geprobt. Diesmal geht es um den Umgang mit den Folgen wie die Messung der Kontaminierung von Menschen, Tieren und Pflanzen. Dazu gehört auch die Frage, ob Ernten vernichtet oder Kühe notgeschlachtet werden müssten. An der Übung nehmen insgesamt fast 40 Krisenstäbe, Ministerien, Behörden sowie französische und luxemburgische Militärdienststellen teil.
dpa - Archivbild: Nicolas Bouvy (afp)