Gefolgt wird der Kontinent von Schweden, Kanada und Norwegen. Belgien rangiert nach der am Dienstag in Paris von der OECD veröffentlichten jüngsten Statistik auf Platz 16 - unmittelbar vor Deutschland.
Australien steht im internationalen Ländervergleich bei lebenswerten Faktoren wie Wohnen, Einkommen, Umwelt oder Zufriedenheit ganz oben. Gefolgt wird der Kontinent von Schweden, Kanada und Norwegen. Belgien rangiert nach der am Dienstag in Paris von der OECD veröffentlichten jüngsten Statistik auf Platz 16 - unmittelbar vor Deutschland. In Bereichen wie Einkommen oder Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben schneidet Belgien sehr gut ab. Wenn es aber um Bereiche wie beispielsweise Umwelt oder Sicherheit geht, schneidet unser Land nicht gut ab.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre interaktive Basis für den "Better Life Index" aktualisiert. Seit 2011 werden über die Plattform auf Basis länderspezifischer Statistiken elf verschiedene Bereiche als Grundlage für die Berechnung des "Lebenswertes" herangezogen.
So hat Australien starke Werte etwa bei Möglichkeiten für bürgerliches Engagement (9,4 von 10 Punkten), Gesundheit (9,3) oder Wohnbedingungen (7,5). Schweden kann bei Umwelt (9,7) und Erziehung (8,2) punkten. Kanada liegt mit Sicherheit (9,7) im Ländervergleich gut.
Viel Arbeit und viel Gift
Sonne bis zum Abwinken, Traumstrände, Korallenriffe und kuschelige Koalas - Australien hat viel zu bieten für ein angenehmes Leben. Die meisten der fast 23 Millionen Einwohner leben entlang der 35.000 Kilometer Küste, ein Wochenende mit Picknick am Strand ist für viele eine Selbstverständlichkeit. Das süße Leben zieht jede Menge Auswanderer an.
185.000 Menschen wandern im Jahr etwa ein. Bei einer Volksbefragung 2011 gaben 46 Prozent an, das mindestens ein Elternteil im Ausland geboren war. Viele kommen aus China, Mandarin ist heute die am zweithäufigsten gesprochene Sprache nach Englisch.
Während die meisten Industrieländer sich seit der Wirtschaftskrise 2008 schwertun, wuchs Australiens Volkswirtschaft in der Zeit um 13 Prozent. Chinas Wachstum heizt die Rohstoffindustrie an, Bergwerke suchen händeringend nach Personal. Die Löhne sind hoch.
"Verglichen mit dem Rest der Welt bietet Australien die besten Chancen auf ein lockeres Leben", meint ein stolzer Australier auf der Community-Webseite Whirlpool, und die meisten anderen stimmen zu. "Wir haben sämtliche Zutaten für ein wunderbares Leben hier", schreibt ein anderer. "Ich finde, das Leben der meisten Australier ist deutlich leichter als das Leben der meisten anderen Menschen auf der Welt."
Ohne Schweiß kein Preis
Ohne Schweiß kein Preis, gilt aber auch für die Australier. Sie arbeiten im Schnitt am Tag länger als die lange arbeitenden Japaner - beim OECD-Index, der die Balance zwischen Arbeit und Privatleben misst, kam Australien nur auf den 30. von 36 Plätzen. Das süße Nichtstun am Strand? Platz 25 für die Australier, was den Umfang der Freizeit angeht. Und trotz guter Gesundheitsversorgung und bezahlbaren Wohnraums außerhalb der Ballungszentren gibt es auch Armut und Elend - vor allem unter den jahrzehntelang drangsalierten und diskriminierten 550.000 Ureinwohnern.
Was ist in den Augen der Australier der wichtigste Faktor zum Glück? Nicht Geld, kein Haus, kein Job, sondern der Ehepartner und Familie, wie das Australia Institute 2006 herausfand. 59 Prozent nennen die persönlichen Beziehungen an erster Stelle. Wie der Rest der Welt die Sache sieht, geht aus der Umfrage nicht hervor, nur Großbritannien wird verglichen: Dort zogen nur 48 Prozent die höchsten Glücksgefühle aus der Familie.
Nicht alle Einwanderer finden tatsächlich den ersehnten Himmel auf Erden. Soziologen haben das Phänomen der nicht unerheblichen Zahl von britischer Auwanderer untersucht, die nach ein paar Jahren in ihre Heimat zurückkehrten. Die meisten vermissten die Familie. Andere beschwerten sich über mangelndes Kulturangebot. "Nach einer Weile wird es total langweilig", sagte Jennifer Price einer Zeitung. Und dann ist auf dem fünften Kontinent noch eine Sammlung der giftigsten Tiere der Welt anzutreffen: tödliche Würfelquallen, blaugeringelte Kraken, Rotrückenspinnen, Giftnattern - und nicht zu vergessen die Krokodile und weißen Haie.
Sid Astbury und Christiane Oelrich, dpa/mh - Archivbild: Dirk Waem (belga)