Mehr als 270.000 Fußgänger sind 2012 weltweit im Straßenverkehr gestorben. Dies zeigt ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Jeder fünfte Verkehrstote (22 Prozent) ist im vergangenen Jahr zu Fuß unterwegs gewesen. Mit rund 1,24 Millionen Opfern jährlich sind Verkehrsunfälle laut der WHO der achthäufigste Todesursache - bei Jugendlichen von 15 bis 29 Jahren ist es sogar die häufigste Ursache.
Mit durchschnittlich 38 Prozent sterben anteilig die meisten Fußgänger auf den Straßen Afrikas. In Ländern wie Liberia sind sogar annähernd zwei Drittel aller Verkehrstoten Fußgänger. Das gilt auch für das lateinamerikanische El Salvador. Am niedrigsten ist diese Rate dagegen in Südostasien mit 12 Prozent.
In Industrieländern sind laut WHO eher Ältere dem Risiko eines Verkehrsunfalls ausgesetzt. In Staaten mit niedrigem oder mittleren Einkommen sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Weltweit werden Menschen mit Behinderungen häufiger auf der Straße verletzt.
Die WHO rief die Regierungen auf, die Sicherheit für Fußgänger in ihren Ländern zu verbessern. Nicht nur durch Geschwindigkeitsbegrenzungen und Alkohol- und Handyverbote am Steuer, sondern auch durch eine deutliche Trennung von Straßen und Fußwegen. "Wenn die Straßen sicher sind, werden mehr Leute zu Fuß gehen. Und das wiederum verbessert die Gesundheit und schützt die Umwelt", sagte der stellvertretende WHO-Generaldirektor Oleg Chestnov.
dpa - Illustrationsbild: Justin Sullivan (afp)