Als der Krankenwagen am Donnerstagabend an der Strecke zwischen London und Maidstone eintraf, hielt die junge Mutter schon ein gesundes Mädchen in den Armen. Das Baby war an Bord eines Zuges voller Berufspendler zur Welt gekommen. "Dem Baby geht es gut und hat den Namen Phoebe bekommen", sagte ein Sprecher des Zugunternehmens Southeastern Railway. "Die Southeastern begrüßt ihren jüngsten Passagier."
Die 22 Jahre alte Sonia Banks war zusammen mit ihrem Partner und ihrer Schwiegermutter auf dem Heimweg, als nur fünf Minuten nach Abfahrt des Zuges plötzlich die Wehen einsetzten. An einer Station rief der Schaffner den Rettungsdienst und bat im Zug über die Lautsprecher um Hilfe. "Gott sei Dank waren zufällig eine Hebamme, eine Krankenschwester und ein Polizist mit an Board", erklärte Oma Marianne Stanley. Nach nur 30 Minuten Geburt erblickte die 3090 Gramm schwere Phoebe das Licht der Welt.
Die übrigen Passagiere aus dem Waggon waren von einem Zugbegleiter und einem Polizisten außer Dienst nach draußen geleitet worden. Mutter und Baby bekamen stürmischen Applaus, als der Rettungsdienst sie schließlich aus dem Zug transportierte. Am Freitag sollten sie schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
"In meinen 41 Jahren Dienstzeit habe ich so etwas noch nicht erlebt", sagte der Zugbegleiter. "Wir hatten alles hier, was wir brauchten. Es fehlte nur noch ein Vikar, um das Kind zu taufen." Ein Passagier schrieb auf Twitter: "Das ist das erste Mal, dass Southeastern eine gute Entschuldigung für einen verspäteten Zug hat."
dpa