In Russland hat das Parlament in erster Lesung ein umstrittenes Gesetz über Verhaltensregeln für Homosexuelle angenommen. Ihnen drohen jetzt hohe Geldstrafen, wenn sie künftig in der Öffentlichkeit über ihre Sexualität sprechen oder sich küssen. Befürworter begründen die Initiative mit dem Kinderschutz. Kritiker warnen hingegen vor schweren Verstößen gegen die Menschenrechte.
Am Rande der Abstimmung kam es zu Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des Verbots. Dabei wurden mindestens 20 Menschen festgenommen.
Schwule und lesbische Aktivisten warfen den Sicherheitskräften brutales Vorgehen vor. Die Homosexuellen hatten sich aus Protest gegen den umstrittenen Gesetzentwurf vor der Staatsduma öffentlich geküsst. Radikale russisch-orthodoxe Christen bewarfen sie daraufhin mit faulen Eiern und Farbe, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete.
dpa/est - Bild: Andrey Smirnov (afp)