Heute kommen bei rund drei Prozent aller Geburten Zwillinge zur Welt, vor etwa 30 Jahren waren es 1,2 Prozent. Grund für den Anstieg soll neben der Zunahme an künstlichen Befruchtungen das steigende Alter der Mütter sein. Ältere Frauen gebären häufiger Zwillinge, weil bei ihnen pro Zyklus mehr Eizellen heranreifen als bei jüngeren. Das liegt daran, dass ältere Frauen mehr Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) produzieren, das die Reifung der Eizelle auslöst.
Etwa ein Drittel aller Zwillinge sind eineiig. Sie gleichen sich sprichwörtlich wie ein Ei dem anderen. Auch wenn sie von ihrer Umwelt oft nur als halbes Doppel oder «natürlicher Klon» wahrgenommen werden, sind es immer zwei selbstständige Persönlichkeiten. Sie fühlen sich aber meist sehr verbunden und ähneln sich geistig sehr. Eineiige Zwillinge sind erbgleich und somit vom gleichen Geschlecht. Da sie den gleichen genetischen Code tragen, können ihre DNA-Spuren keiner Einzelperson zugeordnet werden. Beim klassischen Fingerabdruck haben eineiige Zwillinge aber unterschiedliche Muster.
In der Regel kommen die Geschwister im Abstand von 20 bis 30 Minuten zur Welt. Aus medizinischen Gründen kann es in Einzelfällen aber länger dauern. Den «Weltrekord» halten Zwillinge aus New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana: Zwischen den Geburtstagen von Timothy und Celeste Keys im Oktober 1994 und im Januar 1995 lagen 95 Tage.
Bilder: belga/epa