Etwa 700.000 Teilnehmer nahmen in Madrid an einer Kundgebung für die Beibehaltung der Homo-Ehe teil, wie die Zeitung «El País» unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete. 2005 hatte die sozialistische Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero die Homo-Ehe zugelassen. Seither wurden in Spanien etwa 20.000 Ehen von Homosexuellen geschlossen. Die konservative Volkspartei des jetzigen Regierungschefs Mariano Rajoy erhob Ende 2005 eine Verfassungsklage gegen das Gesetz. Darüber wurde aber bis heute nicht entschieden.
Auch in Paris kamen sehr viele zu einem Homosexuellen-Umzug. Bis zu 60.000 Teilnehmer waren es nach Angaben der Polizei, die Veranstalter sprachen von mehr als 500.000 Teilnehmern. Die neue sozialistische Regierung in Frankreich hat homosexuellen Paaren das Recht zugesichert, zu heiraten und Kinder zu adoptieren. Ein Gesetz dazu soll laut Familienministerium 2013 verabschiedet werden.
Mehr als 1500 Bulgaren forderten am Samstag in Sofia gleiche Rechte für Homosexuelle und Lesben. Nach Protesten von Nationalisten begleitete ein starkes Polizeiaufgebot den Straßenumzug mit Musik und bunten Fahnen. Auch in der rumänischen Hauptstadt Bukarest schützten rund 200 Polizisten die etwa 150 Teilnehmer eines «Marsches der Unterschiedlichkeit» vor befürchteten Angriffen. In den Vorjahren hatten immer wieder Passanten Steine auf die Marschierer geworfen. Den Umzügen in beiden Städten waren Proteste von Anhängern rechtsradikaler und klerikaler Gruppen vorausgegangen.
Vor allem im Sommer gibt es weltweit viele «Gay Pride»-Paraden. Der englische Begriff steht für den Stolz der Schwulenbewegung.
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