Insgesamt wurden in Köln 38 Todesurteile wegen Hexerei vollstreckt. Zu den Opfern gehörten nicht nur Frauen, sondern auch drei Männer und ein Junge. Ein achtjähriges Mädchen, das ebenfalls eine Hexe sein sollte, wurde aus der Stadt verbannt. In ganz Deutschland wurden schätzungsweise 25.000 bis 30.000 Frauen und Männer als Hexen und Zauberer hingerichtet.
Das heute noch bekannteste Kölner Opfer, auf das sich der Stadtrat auch ausdrücklich bezog, war die wohlhabende Unternehmerin Katharina Henot (ca. 1570-1627). Sie schrieb aus dem Gefängnis bewegende Briefe, in denen sie ihre Unschuld beteuerte. Manche Historiker vermuten hinter ihrer Anschwärzung wirtschaftliche Motive ihrer Konkurrenten. Trotz schwerer Folter legte sie kein Geständnis ab, wurde aber dennoch zum Tode verurteilt und erdrosselt.
Der evangelische Pfarrer Hartmut Hegeler hatte sich für die Rehabilitierung eingesetzt. Er hat dies auch in anderen Städten getan. «Es sind eine Menge Ängste bei diesem Thema vorhanden», sagte Hegeler der Nachrichtenagentur dpa. «Mancherorts fürchtet man sogar Regressansprüche der Nachkommen. Und immer wieder erzählen mir Leute gerade aus ländlichen Gegenden, dass ihnen noch die Oma mit großer Überzeugungskraft von Satan und seinen Helfershelfern, den Hexen, erzählt habe», sagte der Pfarrer.
Andererseits bekomme er von Historikern immer wieder zu hören, dass solche Rehabilitierungen überflüssig seien, da heute kein Mensch mehr die Unschuld der damals als Hexen verurteilten Frauen bezweifle. «Mein großer Wunsch wäre, wenn im Kölner Dom eine Messe zum Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung gelesen würde», sagte Hegeler.