Nach den Zeitumstellungen im Frühjahr und Herbst steigt einer neuen Studie zufolge die Zahl der Unfallverletzten: In den vier Wochen nach dem Wechsel von Winter- zur Sommerzeit etwa nimmt die Zahl der verletzten Motorradfahrer um 42 Prozent zu. Bei der Zeitumstellung im Herbst steigt dagegen die der verunglücken Fußgänger um fast 30 Prozent an.
Das geht aus einer britischen Studie hervor, die am Mittwoch auf dem Europäischen Orthopädiekongress EFORT in Berlin präsentiert wurde. Die Forscher hatten darin jedoch nur die Stunden berücksichtigt, an denen sich die Lichtverhältnisse durch den Zeitwechsel änderten.
Die Studie ist den Angaben zufolge die erste, die den Effekt der Zeitumstellung nach Verkehrsteilnehmern differenziert: Untersucht wurden alle Unfälle mit tödlichen oder schweren Verletzungen, die das britische Department of Transport von 1996 bis 2006 sammelte und die je vier Wochen vor und nach der Zeitumstellung um den Sonnenaufgang und -untergang herum passierten.
Noch unklar und detaillierter zu untersuchen seien mögliche Ursachen: Verminderte Sichtbarkeit, veränderte Straßennutzung durch ungewohnte Lichtverhältnisse oder Störungen der inneren Uhr. «Auf diesem Gebiet ist weitere Arbeit nötig, um die nötigen Informationen für Unfallverhütungsstrategien zu erarbeiten.»
Die Vorbeugung von Verkehrsunfällen ist ein Schwerpunkt des Orthopädiekongresses in Berlin mit rund 7000 Teilnehmern.
dpa - Bild: epa