Dieser Flug versetzte die Welt in Staunen: Am 28. Mai 1987 landete ein junger Pilot aus Deutschland in der Nähe des Roten Platzes in Moskau.
Mit dem Durchbruch des Eisernen Vorhangs an Bord einer einmotorigen Cessna wollte Mathias Rust aus Wedel in Schleswig-Holstein ein Friedenszeichen setzen.
Das Husarenstück beschleunigte auch die «Perestroika»-Reformen von Michail Gorbatschow und damit letztendlich das Ende der Sowjetunion, wie eine ARD-Dokumentation und ein Buch 25 Jahre später nachzeichnen.
Eine Woche vor dem Jubiläum strahlt das Erste Deutsche Fernsehprogramm am 21. Mai um 23.30 Uhr den Film «Der Kremlflieger» aus, das gleichnamige Buch von Autor Ed Stuhler erscheint im Verlag Ch. Links. Anders als ankündigt, kam Rust am Dienstag nicht zur Präsentation in Berlin. Er habe ohne Angabe von Gründen abgesagt, hieß es dazu.
Ein historischer Flug
In dem Film von Gabriele Denecke blickt Rust mit gemischten Gefühlen auf sein Abenteuer zurück. Der Hobbypilot, beseelt von der Annäherung zwischen den USA und der Sowjetunion, hatte den Flug monatelang vorbereitet. Von Hamburg flog er über die Shetland-Inseln nach Reykjavik, einige Tage später nach Helsinki und von dort aus in Richtung Moskau. «Wenn ich gewusst hätte, was sich daraus entwickelt - ich würde es nicht nochmal wagen», sagt er heute. «Das muss man wirklich machen, ohne die Konsequenzen und die Weiterentwicklung der Geschichte zu kennen», erzählt er.
Die Rust-Landung löste in der Sowjetunion ein politisches Erdbeben aus: Einem Hobbypiloten aus dem kapitalistischen Westen war es gelungen, die hochgerüstete Luftabwehr zu foppen und in 700 Metern Höhe durch die drei Sicherheitsringe rund um Moskau zu fliegen.
200 Entlassungen
Staats- und Parteichef Gorbatschow, der ausgerechnet in jenen Stunden den Kollegen des Warschauer Pakts in Ost-Berlin seinen Reformkurs verkündete, ergriff die Gelegenheit beim Schopf, auch daheim das Militär auf Linie zu bringen. Er entließ die Spitze der Luftwaffe, setzte den Verteidigungsminister ab und entledigte sich der Hardliner, die sich seinem Öffnungskurs widersetzten. Es seien damals 200 Generäle geschasst worden, so viele wie die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg verloren habe, beschreibt der damalige Gorbatschow-Berater Valentin Falin das Ausmaß.
Bis heute glauben viele Militärs allerdings an eine Verschwörung: Rust sei für seinen Flug von westlichen Geheimdiensten vorbereit worden, die die Sowjetunion schwächen wollten, sagt ein ehemaliger Abwehr-Oberst. Er habe den Roten Platz vorher sehen müssen, um dort zu landen, ist sich der damalige Abwehrchef, Pjotr Denykin, sicher.
Rust überflog den Roten Platz mehrmals, entschied sich aber für die naheliegende Brücke über die Moskwa. «Rechts von mir fuhr ein blauer Lada, das weiß ich noch. Ein Mann guckte seitlich rüber und kriegte ganz große Augen.» Der Pilot ließ die Maschine ausrollen und stoppte neben der Basilius-Kathedrale.
Kein Abschuss
Der russische Schriftsteller Wladimir Kaminer, der zu dem Zeitpunkt im zweiten Sicherheitsring seinen Militärdienst absolvierte und die Cessna auf dem Radarschirm beobachtete, erinnert sich an die Hektik, die nach dem Durchflug ausbrach. Kein Offizier aber habe die Verantwortung für einen Abschuss auf sich nehmen wollen. Ein Abwehr-Jet näherte sich dem kleinen Flugzeug, machte aber sofort wieder kehrt. Die Militärs feierten gerade den «Tag der Grenzschützer».
Auf dem Roten Platz konnte Rust dann zwei Stunden lang bis zu seiner Festnahme mit Passanten plaudern, ein britischer Arzt hielt mit seiner Filmkamera Landung und Begrüßung fest. Die Freude war kurz. Nach einem Prozess wurde Rust zu vier Jahren Haft verurteilt, im August 1988 aber begnadigt und abgeschoben. Ein Jahr später geriet er erneut mit dem Gesetz in Konflikt: Als Zivildienstleistender stach er auf eine Krankenschwester ein und wurde wegen versuchten Totschlags zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
dpa - Bild: Michael32710
Gnädige westliche Ukraine-Anhänger und Pseudoeerretter, laßen sie bitte meine arme Heimat in Ruhe. Unsere rechte Kämpfer für Demokratie der westlichen Art und eigene politische Sessel und Ofschorrechnungen vernichteten Tausende Bürger der Ukraine in Donezk- und Luganskregionen. Ich hoffe nur, das sich diese Verbrecher über kurz oder lang mit seinen westlichen Speichellekker und Provokateur vor dem Herrn Gott erscheinen.
Waschechter Bürger der armen Ukraine Gukov Kim