Mit einem großen Gottesdienst im Trierer Dom beginnt an diesem Freitag (13. April) die vierwöchige Heilig-Rock-Wallfahrt. Im Mittelpunkt steht die Enthüllung des ovalen Holz-Glas-Schreins, in dem die Tuchreliquie "Heiliger Rock" erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen ist.
Mehrere 1000 Gläubige werden zu der Eröffnungsfeier erwartet, die vom päpstlichen Gesandten Kardinal Marc Ouellet geleitet wird. Das Gewand des Heiligen Rocks soll Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben. Es ist eine Jubiläums-Wallfahrt: Erstmals war der Rock vor 500 Jahren (1512) in Trier gezeigt worden.
Als Gäste haben sich für Freitag zahlreiche kirchliche Würdenträger angesagt: etwa der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, Kardinal Reinhard Marx aus München, Kardinal Joachim Meisner aus Köln und Bischof Felix Genn aus Münster. Der Gottesdienst wird auch auf eine Leinwand in die benachbarte Liebfrauenbasilika übertragen.
Der Heilige Rock ist die bedeutendste Reliquie des Trierer Doms. Normalerweise liegt sie verschlossen und nicht sichtbar in einer Kapelle. In der Nacht zum Freitag wird der Heilige Rock umgebettet. Domschreiner und Hausmeister werden die Reliquie aus der "Heilstumskammer" zum Schrein bringen. Der Schrein steht im Mittelgang des Doms vor dem Altar. Jeder, der möchte, darf ihn berühren. Bis zum Eröffnungsgottesdienst ist der Schrein mit einem Tuch bedeckt.
Einen wissenschaftlichen Beleg zur Echtheit des Kleidungsstücks gibt es nicht. Der Legende nach soll die Heilige Helena - Mutter von Kaiser Konstantin - das Gewand auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem entdeckt und der Trierer Kirche zum Geschenk gemacht haben.
Zur 20. Heilig-Rock-Wallfahrt unter dem Motto "... und führe zusammen, was getrennt ist" werden bis zum 13. Mai rund 500.000 Pilger aus aller Welt in Trier erwartet. Rund um die Wallfahrt mit täglich fünf festen Gottesdiensten wird ein großes Programm gestrickt: Es gibt zahlreiche Konzerte, Ausstellungen, ein "rockiges" Jugendwochenende und ein eigenes Musical.
dpa/swr - Archivbild: Werner Baum (epa)