Das Schiff näherte sich mehr als geplant der Küste fahren, um in die Reichweite eines Hubschraubers zu kommen. Der Patient - ein Kameramann des Fernsehsenders BBC - wurde am Abend per Helikopter vom Schiff abgeholt und in ein Krankenhaus gebracht. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme am Anraten eines Arztes an Bord.
Das Schiff setzte noch am Abend seine Fahrt wie geplant in Richtung New York fort, hieß es. Vermutlich werde es keine Verzögerung des Programms geben. Die "Balmoral" war schon bei der Ankunft in ihrem letzten Hafen vor der Atlantik-Überquerung im irischen Cobh um etwa zwei Stunden verspätet. Hoher Wellengang und heftiger Sturm hatten das Vorankommen erschwert. Das Schiff war am 8. April in Southhampton gestartet.
An Bord der "Balmoral" sind 1309 Passagiere, die die historische Fahrtroute nachvollziehen. Viele haben sich in historische Kostüme gekleidet. Die Passagiere zahlten bis zu 6000 Pfund (rund 7100 Euro) für die Fahrt. In der Nacht zum 15. April - exakt 100 Jahre nach dem Untergang der "Titanic" - soll das Schiff am Ort des "Titanic"-Unglücks vor Neufundland sein. Dort soll unter anderem ein Gottesdienst an Bord stattfinden.
Verkauf von "Titanic"-Artefakten verzögert sich weiter
Die mehr als 5000 geborgenen Überbleibsel der "Titanic" haben noch immer keinen neuen Besitzer gefunden. Eine mit Spannung erwartete Versteigerung von Artefakten des 1912 gesunkenen Ozeanriesen ist bislang ohne Ergebnis geblieben.
Das Auktionshaus Guernsey's in New York teilte am Dienstag mit, es wolle weiter mit potenziellen Verkäufern verhandeln. Ursprünglich hatte Guernsey's am Mittwoch bekanntgeben wollen, wer den Zuschlag für die aufsehenerregenden Funde, die aus fast 4000 Metern Tiefe im Nordatlantik geholt worden waren, bekommen soll.
Stattdessen wird der 100. Jahrestag des Untergangs des Luxusliners verstreichen, ohne dass es Klarheit über die neuen Besitzer der Artefakte gibt. Die Sammlung besteht aus 5500 Überbleibseln aus der "Titanic" und von ihren Passagieren: Möbel, Geschirr, Koffer, Schuhe, Kleidung, Schmuck, Ferngläser und sogar Postkarten. Der Wert der Sammlung wird auf 189 Millionen Dollar (etwa 145 Millionen Euro) geschätzt.
Am Mittwoch hatten allerdings nur das Ergebnis der Auktion und die neuen Besitzer bekanntgegeben werden sollen. Die Versteigerung selbst ist längst gelaufen. Ursprünglich hatten Interessenten bis Ende März Zeit, ein Gebot abzugeben. Die Frist war eine Woche bis zum 6. April verlängert worden. Am Dienstag teilte Guernsey's nun mit, es sei in Verhandlungen mit mehreren Bietern. "Um den besten Bieter zu ermitteln und den höchsten Gewinn für die Anteilseigner herauszuholen, werden wir weiter verhandeln und dabei Vertraulichkeit bewahren."
dpa/sh - Bild: Simon Brooke-Webb (afp)