Der Karfreitag ist der zweite offiziell zugelassene kirchliche Feiertag, nachdem die Regierung nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1998 Weihnachten zum Feiertag erklärt hatte.
Die Prozessionen mit der Kreuzigung wurden in den Kirchen veranstaltet. Die Behörden erlaubten zudem die Übertragung der Hauptveranstaltung durch das staatliche Fernsehen aus der Kathedrale von Havanna. In den Straßen machte sich der Feiertag kaum bemerkbar. Die Bloggerin Yoani Sánchez schrieb. "Ohne es zu wissen haben wir den Karfreitag begangen: Wir aßen an diesem Tag kein Fleisch, wie auch an den anderen Tagen nicht."
In seiner Predigt forderte Erzbischof Jaime Ortega wie zuvor Benedikt die Kubaner zur Versöhnung auf. "Ohne Verzeihen kann es keine gesunden zwischenmenschlichen Beziehungen geben, auch kein Familienleben und keine Versöhnung zwischen Menschen und Völkern", sagte Ortega, unter dessen Führung die Kirche die Rolle einer Vermittlerin zwischen Opposition und Regierung übernommen hat.
dpa/rkr - Bild: str/afp