Hereinspaziert, hereinspaziert ... Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Ein Besuch auf dem "Jarhmarkt anno dazumal" ist wie eine Reise in die Vergangenheit - alles geht einen Tick langsamer, von Neonröhren keine Spur und stattdessen gibt es Handgemachtes und ganz viel Nostalgie.
Mit dabei: ein Springpferdekarussell aus den 1880er Jahren, mechanische Schießscheiben, Geschicklichkeitsspiele aus den 1900er Jahren, Deutschlands älteste und größte Raupenbahn, ein bunt bemaltes Riesenrad und Kraftmesser wie Hau den Lukas.
"Die Geisterbahn wurde 1948 aus Resten einer Grubenbahn gebaut. Die Geister funktionieren heute noch", erklärt Dr. Michael Faber, der stellvertretende Leiter des Freilichtmuseum Kommern. Seit 18 Jahren organisiert er diesen einzigartigen Rummel. Auch eine Wurstbude aus dem Jahr 1948 und ein Autokarussell für Kinder von 1951 gibt es in Kommern.
Neben den Fahrgeschäften sind es aber vor allem die Gaukler, die in Original-Kostümen das Publikum auf die Schippe nehmen, es das Fürchten lehren oder ganz und gar verzaubern. Im schlimmsten Fall sogar enthaupten ... das besorgt der Chef, Dr. Michael Faber, höchstpersönlich! "Ich bitte einen ahnungslosen Menschen aus dem Publikum, nach vorne zu kommen. Der Straftäter wird auf das Schafott gelegt und geköpft, und anschließend gehe ich mit dem Kopf durch die Reihen der Besucher. Es gibt natürlich eine Wiederbelebung ..."
Mit dabei auch Gilbert, der Saltimbanque aus Paris: Er präsentiert die Kunst der Nutzung des Methans aus dem eigenen Körper. Kharou der Herkules lässt die Muskeln spielen, verbiegt Eisen und sprengt Ketten. Ganz harmlos erscheint dagegen der älteste Flohzirkus Europas. Gezeigt wird Damenfußball - denn männliche Flöhe taugen überhaupt nichts ... nur zum Zwicken reicht's!
Praktisch
Der Jahrmarkt anno dazumal beginnt am Karsamstag, 7. April und dauert bis Sonntag, 15. April. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen den normalen Museumseintrittspreis von 5,50 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Die Parkgebühr beträgt 2,50 Euro.
Besucher, die in originaler Kleidung der Kaiserzeit (um 1900) kommen, erhalten freien Eintritt. Voraussetzung hierfür ist die rechtzeitige Zusendung eines Bewerbungsfotos mit der Kleidung an kommern@lvr.de.
Bild: LVR-Freilichtmuseum Kommern