Gewinn durch Verzicht: In der Fastenzeit nehmen sich viele Menschen eine Auszeit von Schnaps, Schokolade oder Steak.
Nach dem Ende der Narrenzeit findet einer Umfrage zufolge jeder Zweite einen gezielten Verzicht auf Genussmittel, Fernsehen oder Computer gesundheitlich sinnvoll, erklärte die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Dienstag in Hamburg.
Das Auto stehenzulassen, ist dagegen für die meisten auch in der Fastenzeit kein Thema: Nur 13 Prozent der Befragten würden ihren Wagen dann nicht fahren.
Ganz oben auf der Verzichts-Liste steht nach den «tollen Tagen» der Alkohol (67 Prozent). Auch Süßigkeiten (60 Prozent) und Fleisch (41 Prozent) könnten viele entbehren.
Heilfasten und Abnehmen
Der Beginn der Fastenzeit und das Frühjahr können eine gute Gelegenheit sein, die eigene Ernährungsweise zu überdenken - oder etwa durch eine Heilfastenkur alte Gewohnheiten zu verändern. Beim Heilfasten verzichtet man nicht nur auf feste Nahrung, sondern auch auf Alkohol, Kaffee und Zigaretten.
Das Fasten hilft natürlich auch beim Abnehmen. «Voraussetzung ist, dass ich danach nicht gleich wieder in alte Gewohnheiten verfalle», betont Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn. «Wer dauerhaft abnehmen will, muss seine Ernährung langfristig umstellen und kommt um ein umfangreiches Bewegungsprogramm nicht herum.» Insofern sei eine Heilfastenkur nur sinnvoll, wenn man dabei auch etwas über eine gesundheitsbewusstere Ernährungs- und Lebensweise lernt.
Männer und Frauen
Beim Fasten gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, betonte der DAK-Sprecher. So fänden Frauen einen bewussten Verzicht sinnvoller als Männer. Fast jeder Dritte würde in der Fastenzeit etwa sein Handy ausgeschaltet lassen - darunter sind ebenfalls mehr Frauen als Männer. Und 22 Prozent der Befragten könnten sich in der Zeit von Aschermittwoch bis Ostern vorstellen, «offline» zu gehen und auf Computer oder Internet zu verzichten.
«Wer seinem Körper oder seiner Psyche helfen möchte, sollte nicht nur an Verzicht und Verbote denken», betonte Silke Willms von der DAK-Gesundheit. «Als Alternative bietet sich an, sieben Wochen lang bewusst etwas Gutes für sich zu tun. Das kann gesunde Ernährung sein oder gezielte Entspannung.»
dpa - Bild: belga