
Jansen(s) ist ein Allerweltsname. Leute, die so heißen, müssen ihn meist buchstabieren: Schreibt er sich mit s oder Doppel-s? Mit scharfem ß? Man könnte denken, der Name Jansen sei leicht erklärt: als Kombination aus Jan und dessen Sohn. Sohn steht dann für die Endung "-sen".
Aber das ist nur eine Erklärung, wie Georg Cornelissen, der beim Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn arbeitet, belegt. Er hat ein hundertseitiges Buch darüber geschrieben, das gerade in zweiter Auflage erschienen ist. "Jansen in all seinen Varianten war ein Modename, der migrierte und einfach angenommen wurde", sagt der Experte. Die Recherchen in Archiven und Büchern, die Auswertung Tausender von Namen führten den Sprachwissenschaftler bis ins 16. Jahrhundert zurück.
"Das Interessante am Namen Jansen ist: Er bietet viele Ansätze, um andere typische Namen und ihre Herkunft zu erklären. Kein anderer Name ist so ergiebig für die Forschung", meint Cornelissen. Über Namen forscht der gebürtige Niederrheiner, der aus Kevelaer stammt, schon seit 30 Jahren, nicht zuletzt angeregt durch seinen eigenen Nachnamen. Der geht auf den Männer-Rufnamen Cornelius zurück. "Aber mein Urgroßvater vor zehn Generationen war ein Janssen."
dpa/pkn - Bild: BRF