Die Deutsche Aids-Stiftung hat davor gewarnt, Aids-Risiken angesichts sinkender Neuinfektionszahlen zu verharmlosen. «Das könnte wie eine Beruhigungspille wirken», sagte der Geschäftsführer des Stiftungsvorstands, Ulrich Heide, am Donnerstag in Düsseldorf.
Ärzte-Prognosen, die Patienten wegen der medizinischen Fortschritte eine normale Lebenserwartung in Aussicht stellten, nannte er gewagt. «Wir haben erst 15 Jahre Erfahrungen mit antiretroviralen Therapien.»
Einer der Botschafter der diesjährigen Welt-Aids-Tag-Kampagne appellierte an Betroffene, sich frühzeitig behandeln zu lassen. Er selbst habe anfangs alle Anzeichen ignoriert, berichtete der HIV-positive Architekt. Dass er Sex mit Männern hatte, verschwieg er seinem Hausarzt. 2008 sei er dann mit 48 Kilogramm und einer Gehirnentzündung «im Grunde zum Sterben» in eine Klinik eingeliefert worden. Der 50-Jährige wurde gerettet, verlor aber sein Gehör. Mit seinem Beispiel will er Andere warnen. «Man muss keine Angst haben, sich behandeln zu lassen.»
dpa - Bild: Robert Vos (epa)