Lüttichs Glockenspieler hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, um eine neue Generation für sein Instrument zu begeistern: Er spielt nicht nur klassische Musik, sondern interpretiert auch die Klassiker der Popmusik.
Die Kunst des Glockenspiels hat eine jahrhunderte alte Tradition, heute wird sie aber nur noch an wenigen Orten ausgeübt. Zum Beispiel in der Lütticher Kathedrale St. Paul. Das Instrument stammt aus dem Jahr 1754 - aber es ist offensichtlich nicht zu alt, um moderne Melodien zu spielen. Glockenspieler Fabrice Renard möchte ein möglich breites Publikum begeistern.
"In Verviers habe ich letztes Jahr zum Beispiel zwei Songs von Lady Gaga interpretiert. Ein paar Jugendliche hatten mich darum gebeten. Im Gegenzug sind sie das ganze Konzert über geblieben. So haben sie unter anderem Melodie von Bach und Mozart entdeckt", erzählt Renard im RTBF-Interview.
Für den Glockenspieler ist es kein Beruf, sondern eher eine Berufung. "Es ist eine Leidenschaft, die mich quasi 24 Stunden am Tag beschäftigt." Fabrice Renard erteilt auch Musikunterricht an einer Lütticher Akademie. Sein größter Wunsch: dass die Tradition des Glockenspielens weiter lebt.
RTBF/Adrian Küchenberg