Im Rahmen einer umfassenden Studie zum Thema Alkoholkonsum hat die Universität ihre Studenten befragt. Knapp 7000 Studenten gaben freiwillig per Internet über ihren Alkoholkonsum Auskunft.
Dass belgische Studenten gerne feiern und dabei einen über den Durst trinken, ist nicht nur Akademikern bekannt. Die Studie der Katholischen Universität Neu-Löwen bringt Licht in die hinteren Ecken von Studentenwohnungen und -kneipen.
Der trinkende Student ist typischerweise männlich, zwischen 18 und 20 Jahre alt, wohnt in einem sogenannten Kot und ist eng in studentische Aktivitäten eingebunden. Gerade das hat die Wissenschaftler überrascht.
Wieviel ein Student trinkt, hängt maßgeblich von seinem sozialen Umfeld und den Lebensumständen ab. Wer eigenständig in einem Kot weg von der elterlichen Aufsicht lebt, trinkt mehr. Zweiter wichtiger Faktor ist das soziale Umfeld. Das Problem darf man nicht an einem einzelnen Studenten festmachen. Das Problem ist die Studentenszene als Ganzes.
Je enger ein Student in das studentische Milieu eingebunden ist, desto öfter und massiver trinkt er Alkohol. Daher auch die Feststellung: Der Alkoholkonsum steigt tendenziell mit der Anzahl Bewohner eines Kots. Jeder achte Student trinkt unter der Woche fast jeden Tag. Im Durchschnitt 15 Gläser wöchentlich. Am meisten wird am Donnerstag geschluckt.
Der regelmäßige Alkoholkonsum wirkt sich auf’s Studium und die Gesundheit aus. Allgemein nehmen die Studenten die Auswirkungen von Alkohol allerdings als marginal wahr. Von zwei Ausnahmen abgesehen: Das Studieren fällt ihnen manchmal so schwer wie das morgendliche Aufstehen nach einem Exzess. Und im Suff lassen sich einige zu Sex hinreißen, den sie später bedauern, oder verzichten auf geschützten Geschlechtsverkehr.
Studenten nutzen Alkohol als soziales Schmiermittel, das die Kontaktaufnahme erleichtert. Weit mehr als die Hälfte der antwortenden Studenten sagen, sie kämen einfacher ins Gespräch, seien witziger und schlössen schneller Bekanntschaften. Außerdem entspanne Alkohol und baue Stress ab. Fatal ist, dass Studenten der Studie zufolge oft eine überzogene Wahrnehmung vom Konsum der anderen haben. Sie glauben, andere tränken mehr, was sie wiederum antreibt, auch noch mehr zu trinken.
Die Universität Neu-Löwen hatte bereits vor der Studie Maßnahmen ergriffen, um Alkoholexzesse unter Studenten einzudämmen. Jetzt sollen sie verstärkt werden.
Bild: Julien Warnand (belga)
...soziales Schmiermittel,
als geschichtl. überliefert gilt,dass Adenauer einst die Kremlbosse unter
den Tisch soff und dabei tausende Kriegsgefangene loseiste.
Das Saufen soll er während des Studiums trainiert haben.
Viele Karrieren und Lösungen in der Politik und anderswo im
intelektuellen Umfeld erfolgen nachweisbar linear mit der Belastbarkeit der Leber.
Eine empfehlenswerte Alternative wäre allerdings der Sport wie in Cambridge.
Dr.rer.pol.H.Schnitzler