«Damit hat der Gemeinderat ein klares, eindeutiges Zeichen gesetzt und historisch-politische Verantwortung wahrgenommen», heißt es in einer Stellungnahme des Bürgermeisters der oberösterreichischen Kleinstadt, Johannes Waidbacher, vom Freitag.
Die Aberkennung erfolgte nach einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag aller fünf Fraktionen im Gemeinderat einschließlich der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei und des von Jörg Haider gegründeten Bündnisses Zukunft Österreich.
Die Ehrenbürgerschaft war Hitler 1938 von der damals selbstständigen Gemeinde Ranshofen verliehen worden, die später Braunau zugeordnet wurde. «Wir haben sie vorsorglich aberkannt, damit das endlich geklärt ist», sagte der Bürgermeister der Nachrichtenagentur dpa in Wien. Der Gemeinderat unterstütze «Bestrebungen, verantwortungsvoll mit der Vergangenheit umzugehen».
In den vergangenen Monaten hatten sich mehrere österreichische Gemeinden von früheren Ehrenbürgerschaften Hitlers distanziert, etwa Amstetten und Waidhofen an der Ybbs. Juristen bestätigten zwar die vorherrschende Haltung der Gemeinden, eine Ehrenbürgerschaft erlösche mit dem Tod des Geehrten. Gemeinderäte forderten jedoch vielfach, mit einer expliziten Aberkennung klar auf Distanz zu gehen.
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