Eigentlich sollte er die väterliche Brauerei übernehmen. Aber Paul Pietsch war vom Rennfahren besessen. Der Wunsch, einmal Rennfahrer zu werden, kam im Alter von zwölf oder 13 Jahren, als er mit seiner Mutter ein Bergrennen besuchte. Von da an wusste er, er würde einmal Rennen fahren. Sein Vater war schon sehr früh gestorben und bereits mit dem 20. Geburtstag des Juniors wurde ein Teil seines Erbes fällig.
Schnell wurde Pietsch einer der besten deutschen Rennfahrer und bewegte in den 1930er Jahren sogar kurzzeitig einen Silberpfeil der Auto Union. Sein wohl allergrößtes Rennen bestritt er 1939 auf dem Nürburgring.
Der zweite Weltkrieg beendete die Motorsportkarriere von Paul Pietsch. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft hatte er eine folgenreiche Idee. Inmitten der zerbombten Städte war schon wieder das Interesse am Automobil erwacht. Zusammen mit seinen Bekannten Ernst Troeltsch und Josef Hummel erhielt er von den Franzosen die Lizenz für eine Autozeitschrift. Im Dezember 1946 erschien mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren "Das Auto" - später wurde daraus "Auto Motor & Sport".
Bild: Motor Presse Stuttgart