Sie schielte, schnupperte - und legte sich schlafen. Opossum Heidi, der tierische Star des Leipziger Zoos, ist am Donnerstag in seine neue Heimat umgezogen.
Im düsteren Vulkanstollen der neuen Tropenhalle «Gondwanaland» ließ sich das kleine Tier von einem Hunde-Leckerli und einem Stück Birne aus dem Transport-Käfig locken.
Dann gefiel es der Beutelratte mit Silberblick so gut, dass sie sich gleich in einem hohlen Baum für ein Nickerchen aufs Ohr legte. Von den Scharen wartender Fotografen und Kamerateams ließ sich Heidi nicht aus der Ruhe bringen.
«Opossums sind sehr anpassungsfähige Tiere. Heidi kann sich mit allem arrangieren», sagte Tierpfleger Michael Ernst. Auch Zoo-Direktor Jörg Junhold gab sich beim Medientermin für seinen schielenden Star entspannt. Der Andrang übersteige zwar seine «kühnsten Vorstellungen», aber Heidi sei eben ein Plus für den Zoo, für Sachsen und für Deutschland, sagte er. «Ich habe es ehrlich gesagt auch unterschätzt: Ich hätte nicht gedacht, dass Heidi der Star und die Botschafterin wird.»
Heidi-Hype
Angefangen hatte der Heidi-Hype Ende vorigen Jahres. In einem Fernsehbericht wuselte das pummelige Opossum durchs Bild, schielte herzerweichend - und wurde zum Internet-Star. Im Nu hatte sie 200.000 Freunde im sozialen Netzwerk Facebook, alle fanden sie «niiiiedlich». Ende Februar durfte sie im US-Fernsehen als Oscar-Orakel auftreten. Auch eine Plüsch-Heidi ließ sich nicht lange auf sich warten.
Zoo-Besucher müssen sich noch drei Wochen gedulden, bis sie Heidi sehen können. Am 1. Juli öffnet das fast 70 Millionen Euro teure «Gondwanaland» seine Pforten. Bis dahin hat Heidi Ruhe, sich ihren Mitbewohner Teddy genauer anzusehen. Das männliche Opossum wurde zu Heidi ins Gehege gesetzt. Hintergedanken? Kurator Fabian Schmidt sagte: «Sie ist mit dreieinhalb nicht mehr die Jüngste und hat auch noch nie gezüchtet. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.»
dpa - Bild: Hendrik Schmidt