
Die Theologen fordern mehr Mitsprache des Kirchenvolks etwa bei der Ernennung neuer Bischöfe. Rund jeder dritte katholische Theologieprofessor unterschrieb die Erklärung, über die am Freitag zuerst die «Süddeutsche Zeitung» berichtet hatte.
«2011 muss ein Jahr des Aufbruchs für die Kirche werden», heißt es in dem Aufruf. «Die tiefe Krise unserer Kirche fordert, auch jene Probleme anzusprechen, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar mit dem Missbrauchsskandal und seiner jahrzehntelangen Vertuschung zu tun haben.»
Im vergangenen Jahr hätten so viele Christen wie nie zuvor der Institution Kirche den Rücken gekehrt. «Die Kirche muss diese Zeichen verstehen und selbst aus verknöcherten Strukturen ausziehen, um neue Lebenskraft und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.» Dem Sturm des letzten Jahres dürfe keine Ruhe folgen, heißt es mit Blick auf die Missbrauchsdebatte.
«Im wesentlichen geht es darum deutlich zu machen, dass die Kirche eine befreiende Botschaft zu verkünden hat, eine Botschaft, dass Menschen in Freiheit und Würde miteinander leben können», sagte einer der Unterzeichner der Erklärung, der Theologe Gerhard Kruip von der Universität Mainz, der Nachrichtenagentur dpa. Nötig sei eine größere Gewissensfreiheit in moralischen Fragen. «Wenn homosexuelle Partner in Verantwortung und Liebe miteinander leben, dann gibt es keinen vernünftigen moralischen Grund, das als Sünde zu bezeichnen und die Menschen auszugrenzen.»
Stefan Kruse (dpa) - Bild: istock
Zum " Wort in den Tag " von Lothar Klinges vom 05/02/2011
Leider lässt der BRF nicht die möglichkeit darauf direkt zu Kommentieren.So will ich es über diesen Artikel machen ( der in derselben Richtung geht )
Ich höre oft " Wort in den Tag " - dies war ein sehr, sehr guter und sehr treffender Beitrag . Herzlichen Glückwunsch dem Redakteur Lothar Klinges.