Mit dem Sprung in Flüsse, Teiche und eigens aufgestellte Becken erinnern die Gläubigen an die Taufe Jesu zum orthodoxen Dreikönigstag (Epiphanias). Das von Geistlichen gesegnete eiskalte Wasser soll Seele und Geist läutern.
Die Kirche warnte vor einem Massenspektakel. Die religiösen Motive dürften nicht in den Hintergrund geraten, sagte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill.
Vor allem bei jungen Russen sind die Eisbäder zu einem Freizeitvergnügen oder einer Mutprobe geworden. Allein in Moskau gab die Stadtverwaltung 70 Stellen zum Eisbaden unter Bewachung frei.
Ärzte warnen vor dem mitunter lebensgefährlichen Badespaß, bei dem oft reichlich Wodka fließt. Eltern würden ihre Kinder oft unnötig einem Risiko aussetzten, schimpft der Leiter des Moskauer Gesundheitsamts, Leonid Petschatnikow. Auch etwa ältere Menschen und Herz-Kreislauf-Kranke seien in Todesgefahr. «Der extreme Temperatursturz hat einen starken Einfluss auf die Blutgefäße und das Gehirn. Das kann zu schweren Krämpfen führen - mit fatalen Folgen», sagt Petschatnikow. Drei Eisbadende starben 2010.
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