Der Präsident des flämischen Parlaments, Jan Peumans, ist in Visé von einem aufgebrachten Wallonen tätlich angegriffen worden. Auch seine Frau erhielt Schläge.
Die Taten ereigneten sich bereits am Sonntag, wurden jedoch erst heute bekannt.
Das limburgische Politiker-Ehepaar hatte in Visé ein Eis gegessen und wollte gerade ins Auto steigen, als ein 30-jähriger Mann auf die beiden los ging und rief, sie hätten in der Wallonie nichts verloren. Peumans wurde an Schläfe und Kiefer verletzt. Zufällig vorbeifahrende Polizisten griffen ein und konnten Schlimmeres verhindern.
Der flämische Parlamentspräsident erstattete Anzeige gegen Unbekannt, die Staatsanwaltschaft in Lüttich wurde informiert.
Der Beschuldigte bestreitet inzwischen die Tat. Es sei nur zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen, nachdem sich Peumans abfällig über ein lokales Fest in Visé geäußert hatte. Daraufhin sei der Ton zwischen beiden lauter geworden und Peumans Ehefrau habe den Regenschirm gegen den Beschuldigten gerichtet. Daraufhin sei er ausgewichen. Auch die Polizei habe den Fall nicht weiter verfolgen wollen und sei nur auf Drängen Peumans eingeschritten. Die Zeitung "La Meuse" zitiert einen Zeugen, der die Aussage des Beschuldigten bestätigt.
Der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte hat den Vorfall von Visé bedauert. In einer offiziellen Regierungsmitteilung wird die Attacke auf den flämischen Parlamentspräsidenten Peumans streng verurteilt. Die Tat stehe in krassem Widerspruch zu den althergebrachten Werten wie Toleranz und Gastfreundschaft, für die die Wallonie bekannt sei. Demotte und alle Mitglieder der wallonischen Regionalregierung wünschen Peumans und dessen Ehefrau eine rasche Erholung von dem Vorfall.
belga / jp - Bild: belga
Klar, ist ein Einzeltäter gewesen - KEINE Frage! Trotzdem zeigt es, wie blank manche Nerven um das gezerre des Landes liegen. - TRAURIG!
Die gesamte Geschichte zu erzählen, warum mein Herz (als Deutscher) so sehr an Belgien hängt führt zu weit - denn die beginnt mit meiner Taufe... aber es tut echt ungemein weh das alles miterleben zu müssen!
Pit