Beim Umstürzen der Kastanie sei niemand verletzt worden, teilte die Anne-Frank-Stiftung mit. «Wir hörten ein Krachen und als wir nachsehen, lag der Baum am Boden», sagte ein Sprecher. Der tonnenschwere Stamm sei eineinhalb Meter über dem Boden zerbrochen.
Das Mädchen, das sich mit seiner Familie und weiteren Juden im Hinterhaus der Prinsengracht 263 vor den Nazis versteckt hielt, hat die Kastanie auf dem Hof des Nachbargrundstücks in seinem weltberühmten Tagebuch beschrieben. Die Franks wurden 1944 verraten und in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Anne starb im März 1945 kurz vor der Befreiung des KZ Bergen-Belsen an Typhus.
Als die Kastanie vor drei Jahren sicherheitshalber gefällt werden sollte, hatte es einen internationalen Proteststurm gegeben. Daraufhin einigten sich die Stadt Amsterdam, der private Eigner des betreffenden Grundstücks und eine Bürgerinitiative darauf, dem Baum ein Korsett anzulegen und den Pilzbefall zu bekämpfen.
«Der Anne-Frank-Baum hat die Rettungsoperation glanzvoll überstanden», schrieb die Zeitung «de Volkskrant» im Frühjahr 2009, als die Kastanie zum ersten Mal seit langem wieder in voller Blüte stand. Experten seien überzeugt, dass ihr noch ein langes Leben vergönnt sei.
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