Spaniens zweitgrößte Stadt Barcelona erwägt angesichts knapper Kassen eine Touristensteuer. Nach bisherigen Überlegungen solle jeder Besucher - unabhängig von der Zahl der Übernachtungen - einen Euro zahlen, berichtete das spanische Fernsehen am Montag. Die Abgabe könnte demnach von den Hotels erhoben werden.
Barcelona wäre die erste Stadt Spaniens mit einer solchen Steuer. Die Idee ging von der Tourismusbehörde der beliebten Mittelmeer- Metropole aus. In Barcelona leben 1,6 Millionen Menschen. Jahr für Jahr strömen Millionen Besucher aus aller Welt in die Stadt.
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Der Chef der Tourismusbehörde, Joan Gaspart, einst Präsident des Fußballclubs FC Barcelona, rechnet mit jährlichen Einnahmen von 15 bis 20 Millionen Euro. Das Geld solle ausschließlich zur Förderung Barcelonas als Urlaubsziel verwendet werden. Angesichts der Wirtschaftskrise seien die Mittel dafür heutzutage sehr knapp.
Noch sei aber nichts entschieden, betonte er. Barcelonas sozialistischer Bürgermeister Jordi Hereu zeigte sich von der Initiative recht angetan. Es müsse jedoch eine landesweite Regelung geben.
Ähnliche Abgaben gebe es auch in Frankreich, den USA oder Großbritannien. Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln hatten 2001 eine «Ökosteuer» für Urlauber eingeführt. Sie wurde jedoch nach heftiger Kritik der Tourismusbranche zwei Jahre später wieder abgeschafft.
dpa