Grabsteine am falschen Ort, vergessene Särge, übereinander beerdigte Leichen - das US-Militär hat eine Reihe von Schlampereien auf dem Nationalfriedhof Arlington aufgedeckt.
In mehr als 200 Fällen sind Probleme mit der Identifizierung von Gräbern aufgetreten.
Die Friedhofverwaltung verlor den Überblick, weil sie noch immer mit einem antiquierten Papier-Register arbeitet.
Das Gräberfeld bei Washington ist die bedeutendste Ruhestätte des Landes. Auch Präsidenten fanden hier ihre letzte Ruhe, darunter John F. Kennedy und seine Witwe Jacqueline Kennedy Onassis.
Friedhofschef muss den Hut nehmen
Die Missstände kamen bei einer internen Untersuchung der Armee zutage. Demnach wurden Gedenksteine an der falschen Stelle platziert oder Särge versetzt, ohne dass es Aufzeichnungen darüber gibt. Vor zwei Jahren sei sogar ein Luftwaffen-Soldat in einem Grab beigesetzt worden, das schon besetzt gewesen sei, berichteten US-Medien.
Friedhofschef John Metzler wurde nach 19 Jahren Dienstzeit suspendiert - kurz vor seinem ohnehin geplanten Ruhestand. Die veraltete Papierverwaltung sei für die Größe des Friedhofs nicht mehr angemessen gewesen, sagte McHugh. Metzler habe versäumt, das System zu modernisieren.
Durchschnittlich finden in Arlington 26 Beerdigungen pro Tag statt, meist mit Soldaten als Sargträgern und Ehren-Salut. Mehr als 300.000 Menschen wurden hier seit seiner Eröffnung im Jahr 1864 beigesetzt - darunter Minister, Astronauten, Schauspieler und viele andere Prominente.
dpa/est - Bild: epa