Die Meereswelt im Golf von Mexiko wird nach Einschätzung der US-Naturschutzbehörde noch über Jahrzehnte die Folgen der Ölpest zu spüren bekommen. Allerdings könne das volle Ausmaß der Schäden wohl niemals ganz ermittelt werden, weil die meisten betroffenen Tiere weit von der Küste entfernt lebten, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Seit dem Untergang der Öl-Plattform «Deepwater Horizon» vor vier Wochen seien zwölf Delfine und 156 Meeresschildkröten tot gefunden worden, sagte Roger Helm, ein Abteilungsleiter der Behörde. Diese Zahl sei deutlich höher als in vergleichbaren Zeiträumen, was aber auch mit einer stärkeren Beobachtung seit dem Ölunfall zusammenhängen könnte.
Laufende Obduktionen sollen klären, ob ein Zusammenhang zur Ölpest besteht, teilte die US-Behörde für Ozeanographie NOAA mit. Es sehe aber derzeit nicht danach aus. Außerdem wurden 23 tote, verölte Vögel eingesammelt. Weitere zwölf konnten lebend gerettet und teils gereinigt in die Freiheit entlassen werden.
Viele Vogelarten würden derzeit noch im Norden der USA und Kanadas nisten und erst im Winter in die Golfregion ziehen, teilte die Behörde mit.
dpa