Das Europaparlament in Straßburg hat die Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel abgelehnt. Das bedeutet das Aus für die europaweite Ampel-Kennzeichnung von Fertiggerichten, Snacks und Limonaden.
Inhaltsstoffe wie Fette, Zucker und Salz sollen zwar deutlicher gekennzeichnet werden, aber keine Farbmarkierungen erhalten.
Nahrungsmittelindustrie zu stark?
Mit großer Mehrheit stimmte das Europaparlament gegen die Ampel und für das Konzept der Nahrungsmittelindustrie. Dieses sieht vor, Nährwertangaben auf der Grundlage von Portionen oder des durchschnittlichen Tagesbedarfs einzuführen.
Die von Verbraucherorganisationen befürwortete farbliche Ampellösung ist damit endgültig vom Tisch. Die Lebensmittelindustrie hatte sich heftig dagegen gewehrt. Verbrauchersprecher reagierten enttäuscht.
Ampel als "klarste und einfachste Verbraucherinformation"
Sozialdemokraten und Grüne stimmten mehrheitlich für diese Kennzeichnung. Sie hatten die Ampel als "klarste und einfachste Verbraucherinformation" vorgeschlagen. Rot sollte dabei auf viel Fett, Zucker oder Salz in den Nahrungsmitteln hinweisen, gelb für eine mittlere und grün für eine geringe Menge stehen.
Die Ampel-Gegner unter Führung der Christdemokraten befanden dieses System jedoch als willkürlich und wissenschaftlich nicht haltbar. Einzig in Großbritannien gibt es auf freiwilliger Basis ein Ampelsystem.
Nach der ersten Lesung im Parlament geht die Vorlage jetzt an den Ministerrat, in dem die 27 EU-Staaten vertreten sind. Dort gibt es bisher keine einheitliche Position.
br/dpa/mh/km