Aber nicht nur die, die fast jeden Tag auf der Piste sind, greifen zu solchen Mittelchen, sondern auch immer mehr Otto-Normal-Verbraucher.
Der Verbrauchertipp
Der Gedanke klingt einleuchtend: Wer Sport treibt, braucht mehr Mineralstoffe, Eiweiß und Spurenelemente. Das sagt zumindest die Industrie, die diese Nahrungsergänzungsmittel herstellt.
Und die Angst, die angebliche Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen könne zu rapidem Leistungsabfall führen, lässt die Kassen der Hersteller kräftig klingen.
Fast jeder zweite in Belgien, vom Kind bis zum Greis, treibt regelmäßig Sport, mindestens einmal in der Woche. Klar, dass die Industrie diesen Markt längst erschlossen hat.
Die Werbung prophezeit mehr Ausdauer, Kraft und sogar mehr Lust am Leben. Der Weg zum Glück soll über Kraftriegel, Vitaminpillen, Energy-Drinks oder besondere Brote aus der Dose führen.
Die Palette an angereicherten Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmitteln ist riesig und sehr vieles wird heute auch im Internet angeboten. Aber viele der darüber hinaus beworbenen positiven Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden sind nicht belegt.
Regale voller Vitamine in Tabletten- oder Kapselform verführen häufig dazu, kleine oder größere Sünden bei der Ernährung auszugleichen. Doch Experten geben zu bedenken, dass einseitige Nahrung nicht durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden kann.
Und manche Energy-Drinks haben es in sich oder eben nicht. Viele von ihnen enthalten Taurin und Koffein. Taurin ist ein Zusatzstoff, den auch der Körper selbst herstellt. In Energy-Drinks soll dieses Mittel als Schnellzünder für Koffein in der Blutbahn wirken. Es kann aber jeder selber entscheiden, ob er seine Lebensgeister mit einer Tasse Kaffee auf Trab bringt oder ob er zum Modegetränk greift. Denn neben Vitaminzusätzen, Zitronensäure, Aroma- und Geschmacksstoffen enthalten Energy-Drinks vor allem Wasser und viel Zucker.
Nicht nur Alltagssportler, sondern auch immer mehr Sportmuffel greifen deshalb zu solchen Mitteln, um drohendem Mangel vorzubeugen. Alles rausgeschmissenes Geld, sagt dagegen die Verbraucherschutzzentrale.
Genauso schnell geht es nämlich auch anders ? und vor allem billiger ? mit einer Fruchtsaftschorle. Dazu mischt man ein Teil Saft mit drei Teilen Wasser und fertig ist der Energy-Drink. Dieser liefert wertvolle Mineralien und schmeckt auch noch gut. Selbst ehrgeizige Jogger sind mit einer Fruchtschorle und einem natriumreichen Mineralwasser bestens versorgt.
Also gilt: Wer in der Freizeit regelmäßig Sport treibt und sich dabei ganz normal ernährt, kann auf Powerdrinks, Müsli-Riegel oder Pülverchen gut und gerne verzichten. Und um das gesellige Bierchen nach den Fitnessstunden sollte er am besten einen Bogen machen.
Stand: 22. August 2008
Quelle: VSZ Ostbelgien