Schon vor dem Urlaub will Frau oder Mann wieder Haut zeigen. Damit sich das lohnt, geht für viele Belgier die Sonne nie unter. Sie legen sich unter Kunstsonnen auf die faule Haut, ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen. Dabei haben die bräunungswilligen Gäste die Auswahl zwischen Sonnenstudios, Automatenläden oder Mischbetrieben wie Fitnessstudios, Massagepraxen oder Hallenbädern.
Das bekannte Risiko einer vorzeitigen Hautalterung spielt in dem Zusammenhang keine Rolle. Was zählt ist der Effekt: Schön und erfolgreich auszusehen. Ob es sich lohnt, die Hautalterung in Kauf zu nehmen, muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Solarium als Urlaubs-Vorbereitung?
Wie aber steht es um das Vorbräunen, hat das über den kosmetischen Effekt auch einen Nutzen? Die Sonnenstudios haben in ihren Apparaten meistens sehr starke UVA-Strahler, die auch eine Bräune auf Dauer hervorbringen, aber nicht diesen Gewöhnungseffekt.
Es bildet sich beispielsweise nicht die so genannte Lichtschwiele, die Verdickung der obersten Hautschicht, die einen wichtigen körpereigenen Schutz bietet. Braun wird man durch die Ultraviolett-A-Strahlen aus den Sonnenstudio-Röhren nur kurzfristig. Die wichtige Lichtschwielenbildung regen diese Strahlen nicht an.
Neue Gesetze ab dem 1. August 2008
So muss jedes Sonnenstudio über ausgebildetes Personal verfügen, das den neuen Richtlinien genügt. Das heißt, das Personal muss in der Lage sein, den Verbraucher genauestens über die Gefahren und Risiken eines Sonnenstudios zu informieren.
Darüber hinaus muss der Nutzer ein Dokument unterschreiben, das seinen Namen, sein Geburtsdatum, seine Adresse, seine Nationalnummer und seinen Hauttyp angibt. Mit anderen Worten: Der Verantwortliche des Sonnenstudios legt gemeinsam mit dem Verbraucher den Hauttyp fest.
Das neue Gesetz unterscheidet dabei zwischen sechs verschiedenen Hauttypen, wobei allerdings nur vier von besonderer Bedeutung sind: den keltischen Hauttyp (mit seinen meist rötlichen Haaren), den germanischen oder hellhäutigen Europäer, den dunkelhäutigen Typ und den mediterranen Typ.
Verbraucher mit Hauttyp 1, also der keltische Typ, werden in Zukunft von Sonnenstudios ausgeschlossen. Genauso dürfen Jugendliche unter 18 Jahren ab dem 1. August 2008 kein Sonnenstudio aufsuchen.
Zwischen dem ersten und zweiten Besuch eines Sonnenstudios müssen mindestens 48 Stunden liegen. Zwischen jedem weiteren Besuch mindestens 24.
Wer nun absolut nicht auf Sonnenstudiobräune verzichten will, dem empfiehlt die VSZ Ostbelgien, nur Sonnenstudios mit qualifiziertem Personal aufzusuchen und "Münzsolarien" auf jeden Fall zu meiden.