Achtung: Nachtfrost
Der Boden ist zu kühl und hat noch eine geringe biologische Aktivität. Außerdem gehören Nachtfröste zurzeit zur meteorologischen Normalität. Doch so ganz untätig braucht der Hobbygärtner nicht zu sein. Neben verschiedenen Vorbereitungsarbeiten gehört auch die Feststellung der Nährstoffe im Boden entweder durch eine von speziellen Labors angebotenen Bodenanalysen oder durch eigene Feststellung bestimmter Bodenwerte.
Pflanzen benötigen zum Wachstum neben Wasser und Luft eine Reihe mineralischer Nährstoffe, vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Diese Nährstoffe verhalten sich im Boden sehr unterschiedlich. So wird Stickstoff sehr schnell abgebaut oder gar als gesundheitsgefährdender Nitrateintrag in das Grundwasser verfrachtet. Anders verhält sich das Element Phosphor, das in den meisten Gärten im Überschuss vorhanden ist, da es weder restlos verbraucht noch im Boden verlagert wird.
Es ist auch für den Hobbygärtner wichtig, die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Mineralstoffe zu kennen. So ist Stickstoff als Bestandteil von Eiweiß, vor allem für das Wachstum und für die Begünstigung der Blatt- und Triebbildung verantwortlich. Phosphor und Kalium dagegen fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Es ist verständlich, dass ein ?Rasendünger? mehr Stickstoff enthalten sollte, als ein ?Rosendünger", der mehr Phosphat und Kalium beinhaltet.
Auf den ph-Wert kommt es an
Der wichtigste Analysenwert einer Bodenprobe ist jedoch der so genannte pH-Wert, der eine Auskunft über die Bodenreaktion anzeigt. Es weiß jeder erfahrene Hobbygärtner, dass Pflanzen wie Rhododendron, Azaleen oder auch Hortensien in einem leicht sauren Reaktionsbereich unter pH-Wert 5,5 besonders üppig wachsen und mit ihrer dunkelgrünen Blattfarbe die richtige Wahl des Bodens anzeigen.
Normale Pflanzen wie auch Rasen benötigen einen pH-Wert um den Neutralpunkt von pH-Wert 7,0 oder leicht darunter ca. 6,5. Es ist also sehr wichtig, bevor man den Griff zum Gartenkalk macht, eine Feststellung des pH-Wertes vornehmen zu lassen.
Die Entnahme von Bodenproben zum Zweck einer Nährstoffanalyse sollte im Privatgarten alle 2 ? 3 Jahre durchgeführt werden, um den nötigen Überblick und somit ein gesundes und zügiges Wachstum der Pflanzen zu gewährleisten.
Wie werden Bodenproben entnommen?
Zuerst einmal sollte man sich entscheiden, ob aus dem gesamten Gartenbereich eine Mischprobe entnommen werden sollte. Sinnvoller ist es, die Untersuchung von Teilbereichen durchzuführen, da die Beanspruchung des Bodens sowie der Nährstoffbedarf einzelner Pflanzen sehr unterschiedlich sein kann. Es ist empfehlenswert, separate Proben vom Zierrasen, Gemüsebeet, Obstanlagen oder von Staudenbeeten zu entnehmen.
Von der zu untersuchenden Fläche wird mit dem Spaten an mehreren Stellen bis zur Tiefe des Spatens eingestochen. Von der Fläche des Spateneinstichs wird dann mit einem Löffel oder einem Messer über die gesamte Spatentiefe ein Teil des Bodens in eine Plastiktüte abgestreift. Für eine labormäßige Analyse wird eine Menge von ca. ½ l Boden benötigt. Die Bodenprobentüten werden nunmehr mit dem Entnahmeort (Nutzgarten, Blumenbeet, Rasen etc.) bezeichnet.
Besonders sinnvoll ist es jedoch, die zu verschickenden Proben mit einem Untersuchungsauftrag des jeweiligen Bodenlabors zu versehen. Eine Standarduntersuchung kostet durchschnittlich 15 Euro. Besondere Untersuchungen auf Schadstoffe oder Schwermetalle werden nach den jeweiligen Gebührentarifen gesondert berechnet.
Ihr Anspechpartner
Neben privaten Anbietern von Nährstoffanalysen besteht auch die Möglichkeit, eine Untersuchung bei der LUFA NRW, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Nevinghoff 40, 48147 Münster durchführen zu lassen. Fachliche Informationen sowie Einzelheiten über Durchführung und Kosten können auf der Web-Site: www.landwirtschaftskammer.de speziell auch für den Haus- und Kleingartenbesitzer auf den LUFA-Seiten in Erfahrung gebracht werden.