Die Zeit der Apfelernte beginnt bei den sehr frühen Sorten wie ?Klarapfel?, ?Summerred? oder ?Gravensteiner? bereits im August und erstreckt sich je nach Witterung, Sorte oder Lage bis in den November hinein.
Wann kann ich pflücken?
Durch die sehr unterschiedliche Reife ist es schwierig, einen genauen Pflücktermin festzulegen. Es ist natürlich am Besten, wenn die Äpfel am Baum ausreifen können.
Eine alte Regel besagt, dass die Äpfel gepflückt werden sollten, wenn die Kerne sich dunkel verfärbt haben. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall zutreffend, denn gerade frühreifende Sorten sind schon vor dem Verfärben der Kerne reif für die Ernte. Auch die Ausfärbung der Früchte gibt nicht immer Auskunft darüber, ob der richtige Erntetermin erreicht ist.
Drehtest
Bei rotschaligen Früchten ist dies gut zu sehen. ?Roter Boskoop? oder ?Melrose? z.B. sollten mindestens zur Hälfte rote Bäckchen zeigen. Etwas zuverlässiger kann die Reife eines Apfels festgestellt werden, in dem man die Frucht am Zweig um etwa 90° mit leicht drehender Bewegung kippt. Löst sich die Frucht, so ist der Zeitpunkt der Ernte erreicht.
Auf besondere Sorgfalt sollte dann beim Pflücken und beim Einlegen in den Korb oder in die Transportkiste geachtet werden. Jede Druckstelle und jede Verletzung ruft Pilze und Fäulnisbakterien auf den Plan, die sich durch eine Lagerfäule bemerkbar macht. Der Einsatz eines 'Apfelpflückers' (Textilsack an einem längeren Stiel) ist von großem Nutzen.
Tipps zur Lagerung
Um auch noch im Winter in den Genuss knackiger und frischer Vitaminspender zu kommen, sind bei der Lagerung von späten Sorten (z.B. Braeburn, Elstar, Cox Orange oder Boskop) ein paar kleine Tricks anzuwenden. Es geht darum, die Abbauprozesse der Äpfel zu verlangsamen.
Voraussetzungen sind Temperaturen zwischen 6 und 8 °C im Optimalfall und eine Luftfeuchte von ca. 90 %. Diese Bedingungen werden leider im Allgemeinen bei der heutigen Bauweise nicht mehr erfüllt.
Maßnahmen gegen vorschnelle Alterung
Während der Reifung im Lager verbrauchen Äpfel Sauerstoff und geben Kohlendioxyd ab. Die Früchte bauen sich dabei mehr oder weniger schnell ab. Die Bildung von einem so genannten Alterungsgas (Ethylen) fördert den Prozess.
Bei kleinen Erntemengen ist eine sehr einfache Methode anwendbar. Gelagert werden die Früchte in Plastiktüten mit einem Fassungsvermögen bis zu 5 kg. Für den erforderlichen Gasaustausch sollten einige Löcher in die Plastiktüte gestochen werden.
Gute Lagerungsmöglichkeiten für den Hobbygärtner sind kühle Keller, die frostsichere Garage oder das Gartenhaus sowie kühle Dachböden. Zur Lagerung größerer Ernten eignen sich die bekannten Obstkisten (jeweils zwei Lagen übereinander). Früchte, die beschädigt sind oder Faulstellen bekommen, müssen regelmäßig aussortiert werden, um nicht den gesamten Vorrat zu gefährden.
Achtung: Nicht gemeinsam mit Kartoffen lagern!
Die kleinen Tipps und Tricks tragen dazu bei, dass die eigene Ernte auch noch um Weihnachten als knackiges Frischobst oder aber auch als köstlicher Bratapfel genossen werden kann.