Dies trifft nicht nur für den Ersatz farbenprächtiger Blumenbeete, sondern auch für die Bepflanzung von Balkonkästen, Kübeln oder die Gestaltung des Vorgartens zu.
Nicht nur als kurzfristige Alternative, sondern auch als Bestandteil einer sehr attraktiven Dauerbepflanzung - in Gesellschaft mit Heidekräutern oder Zwerggehölzen - haben Ziergräser ihren besonderen Reiz zu jeder Jahreszeit.
Im Handel angeboten werden Ziergräser in unterschiedlicher Wuchsgröße, Farbe und Form, wobei einige Arten zusätzlich mit einem auffallenden Schmuckwert der ?Blütenstände? imponieren.
Bei einer Neupflanzung ist besonders die Wuchshöhe der einzelnen Gattungen und Arten zu beachten.
Drei Gruppen je nach Größe
Große Gräser
Zu der ersten Gruppe der stattlichen Gräser, die eine Höhe bis zu über 3 Meter erreichen, gehört z. B. das wohlbekannte Pampasgras, das sich besonders für die Einzelstellung in freien Flächen oder sogar an einem exponiertem Platz eines Zierrasens eignet.
Das Pampasgras wird vor allem im Spätherbst durch die sehr auffälligen Blütenähren, die in weiß oder sogar rosa erscheinen, zusätzlich ein Hingucker. Da keine ausreichende Winterhärte bei dem Vertreter der Steppe zu erwarten ist, sollten die Gräser auf keinen Fall vor dem Winter abgeschnitten werden.
Ein Zusammenbinden der dichten Halme zu einem Schopf, der auch den Regen ableitet, bietet einen ausreichenden Schutz, sogar in klimatisch etwas ungünstigen Lagen.
Zu der Gruppe der großen Gräser, die sich bei der Verwendung von Hintergrundbepflanzungen eignen, gehören auch die zahlreichen Sorten des so genannten China-Schilfs. Auch hier sollte ein Rückschnitt erst im Frühjahr (März/April) erfolgen, um die sehr attraktive Erscheinung durch Rauhreif und Schnee auch im Winter zu erhalten.
Mittelhoch und niedrig
Die Gräser der mittelhohen Gruppe mit einer Wuchshöhe von 50 - 80 cm eignen sich für die Unterbepflanzung von Zwischenräumen in Gehölzpflanzungen.
Zu dieser umfangreichen Gruppe der mittelgroßen Gräser gehören Arten wie z.B. Pfeifen-, Reiherfeder-, Silberähren-, Federborstengräser und Vertreter der Hirsearten. Auch bei diesen Arten sollten die Ährenrispen über den Winter bis zum Frühjahr aus ästhetischen Gründen erhalten bleiben.
Zur Gruppe der niedrigen oder flachwachsenden Gräser zählen vor allen Dingen das Bärenfellgras, der Blau-Schwingel, die Segge- und Marbelarten. Der besondere Reiz dieser Gruppe liegt in der sehr auffälligen Färbung der Halme, die von einem stahlblau (Blauschwingel) über dunkelgrüne Färbung der Halme (Bärenfellgras) bis hin zu einem herbstlichen braun-rotem Erscheinungsbild (rote Segge) variieren. Ratsam für eine harmonische Gruppenbepflanzung ist die Darstellung der Gräser von mindestens drei oder fünf Pflanzen.
Diese Gräsergruppe ist in besonderem Maße bei der Bepflanzung von so genannten Problemzonen, die bei Regenschattenbereichen von Gebäuden oder im extremen Wurzeldruckbereich unter Bäumen besteht, geeignet. Hier sind vor allem die Arten der Gattung Bärenfell- bzw. Blauschwingelarten zu nennen. Ein ausgesprochen anspruchsloser Hungerkünstler, der mit sehr wenig Feuchtigkeit und Licht auskommt, ist Wald- oder Schneemarbel.
Hat der Gartenfreund erst seine Liebe bei der Verwendung von Gräsern im Ziergarten entdeckt, sind den speziellen Gestaltungsmöglichkeiten wie z. B. im Steingarten oder Feuchtzonen eines Teiches keine Grenzen gesetzt.