Seltsame Methoden wie Eierschalen im Gießwasser, Kaffeesatz auf der Erdoberfläche der Töpfe oder gar mystische Anwandlungen wie das tägliche Sprechen mit den Pflanzen werden als Tipps für das gute Gedeihen der pflanzlichen Mitbewohner weitergegeben.
Doch die Ergebnisse sind recht unterschiedlich und in den meisten Fällen versagen diese Methoden. Beim Kauf einer neuen Pflanze bietet in vielen Fällen das beigefügte Stecketikett die wichtigsten Anhaltspunkte für die Pflege als grobe Orientierung.
Guter Rat ist eigentlich nicht teuer, wenn sich der Blumenfreund an den jeweils ursprünglichen Bedingungen und Standorte der Pflanzen orientiert. Dies ist in der Regel recht einfach, denn Pflanzenbücher oder entsprechende elektronische Suchmaschinen geben die Antwort.
Verschiedene Gruppen
Sehr nützlich sind Einteilungen von Pflanzen in Gruppen- je nach Lichtanspruch, Idealtemperatur und Wasserbedarf.
Sonnig
Die Pflanzen zur Gruppe mit sehr hohem Lichtanspruch, also einem sonnigen Standort, jedoch mit geringen Wassergaben, sind z.B. Buntnessel, Christusdorn, Bogenhanf, Kakteen oder Dickfleischgewächse (Sukkulenten).
Hell
Zu der zweiten Gruppe der Pflanzen mit einem etwas geringeren Lichtbedarf, also mit einem hellen Standort und einem mäßigen Wasserbedarf gehören beispielsweise Fette Henne, Elefantenfuß, Grünlilie, Leuchterblume, Myrthe, Roseneibisch, Yuccapalme, Drachenbaum, Wachsblume oder der Zimmerjasmin.
Hell und nicht zu warm
Die dritte Gruppe der Pflanzen benötigt ebenfalls einen hellen Standort, jedoch sollte bei mäßigen Wassergaben die Temperatur nicht zu hoch sein und 20 °C nicht überschreiten.
Zu dieser Gruppe gehören z.B. Alpenveilchen, Gummibaum, Birkenfeige, Kamelie, Palmfarn, Primeln, Topfchrysanthemen oder die Zimmerlinde.
Schattig
Mit relativ wenig Licht, dem so genannten Halbschatten, kommen die Begonienarten, Bubiköpfchen, Efeu, Judenbart, Zimmerwein, Schusterpalmen, Zamioculcas oder die wunderschönen Orchideen.
Durstig
Zu der letzten Gruppe gehören die Pflanzen mit einem fast unstillbaren Durst, die entsprechend reichlich gegossen werden sollen. Es sind z. B. Hortensien, Diefenbachia, oder Papyrusarten.
Fäulnis durch "Ersaufen"
In den meisten Fällen ist der Misserfolg bei der Pflege von Zimmerpflanzen auf zu häufige und reichliche Wassergaben zurückzuführen. Fachleute sprechen vom Ersaufen der Pflanzen.
Diese Schäden entstehen auch, wenn Gießwasser über einen längeren Zeitpunkt in Übertöpfen oder Auffangschalen stehen bleibt. Die Infektion mit einem heimtückischen Wurzelfäulepilz wird die Pflanzen dann absterben lassen.
Äußeres Anzeichen einer Wurzelerkrankung ist eine permanente Blattwelke bei feuchter Erde. Anfänglich erkannt, besteht die Möglichkeit, dass alle weichfaulen, erkrankten Wurzeln abgeschnitten werden und die Pflanze in eine durchlässige lockere Topfpflanzenerde umgetopft wird.
Nachfolgend sollte dann der Patient geringe angepasste Wassergaben erhalten, um neue Wurzeln bilden zu können.
Düngetipps
Die Nährstoffversorgung von Topfpflanzen sollte durch regelmäßige Düngungen, am besten geeignet sind hier Flüssigdünger, gewährleistet werden. Zu beachten ist, dass grundsätzlich keine trockenen Pflanzen gedüngt werden.
Die Düngegaben sollten ausschließlich in der so genannten Wachstumszeit verabreicht werden, das bedeutet im Normalfall, dass die Winterzeit vom September bis März auf die Düngung von Topfpflanzen verzichtet werden sollte. Die Ausnahme von dieser Regel bilden im Winter blühende Topfpflanzen, wie z.B. Alpenveilchen, Usambaraveilchen, Topfazaleen oder Orchideen.
Pflanzenfreunde mit dem so genannten ?Grünen Daumen? verfügen nicht über besondere Fähigkeiten, sondern berücksichtigen die Ansprüche und Bedürfnisse der Pflanzen, wobei die tägliche Beobachtung der Topfpflanzen das Maß aller Dinge ist.