Ihren Platz fand sie bereits sehr früh in Bauerngärten oder auch in der Gestaltung öffentlicher Anlagen.
Auch wenn sich ihre Wuchsform bei einigen Sorten etwas spröde darstellt, so sind die Blütenformen und das Spektrum sehr reicher Blütenfarben Grund genug, die Pflanzen mit entsprechenden Partnern im sommerlichen Blütenmeer zu kombinieren.
Zahlreiche, schon fast unübersichtliche Sortenzüchtungen von mehr als 15.000 Kultursorten machen es nicht leicht, eine Auswahl des eigenen Geschmacks und der Verwendung vorzunehmen. Das Spektrum der Blütenformen geht über einfache Blüten wie z.B. Mignondahlien über halbgefüllte Formen, den so genannten Duplex-Dahlien oder Halskrausen-Dahlien, bis hin zu gefüllten Blüten in der Gruppe der Ball- und Ponponformen, Kaktus- und Schmuckdahlien. Die Pflanzengattung bietet für Jedermann das Richtige.
Es ist verständlich, dass die Dahlie mit ihrer ursprünglichen Heimat Mexiko sonnenverwöhnt und äußerst frostempfindlich ist. Die Pflanzen lassen sich sehr leicht während des Winters von November bis April als Wurzelknollen, den so genannten Rhizomen ohne Erde an einem kühlen Ort aufbewahren.
Die Pflanzung kann dann ab Anfang Mai nach den Eisheiligen erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt findet in vielen Fällen bereits eine Entwicklung in Form eines neuen Austriebes statt.
An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt, es kann ein lehmiger bis mineralischer Boden ohne weitere Aufbereitung genutzt werden. Um einen Blütenreichtum zu gewährleisten, sind ein Standort in voller Sonne und ein Pflanzenabstand von mindestens einem Meter Voraussetzung.
Besonders dankbar reagieren die Pflanzen auf zusätzliche Düngegaben, die in Form von organischem Dünger oder von mineralischem Langzeitdünger verabreicht werden. Zusätzliche Bewässerung in den Sommermonaten ist nur selten erforderlich. Der Wasserbedarf zeigt sich durch starkes Welken des Laubes rechtzeitig an.
Da sich unter einigen Sorten wahre Riesen befinden, die eine Höhe von mehr als
2 Metern erreichen, ist ein Anbinden an stabile Stützstäbe unbedingt erforderlich.
Wenn der frühe Austrieb nach dem Pflanzen nicht von Schnecken attackiert wurde, treten Schädlinge und Krankheiten relativ selten auf. Eine Ausnahme sind starke Blütenschäden, die durch den vermeintlichen Nützling "Ohrwurm" verursacht werden. Abhilfe bieten nicht Insektizide, sondern eine recht praktische Verwendung von Blumentöpfen, die mit Holzwolle gefüllt sind und über Tag den lästigen Schädlingen als "Behausung" dienen. Mit der Entsorgung der Holzwolle hat man den Übeltäter aus dem Garten verbannt.
Eine besondere Nutzung der Dahlie ist die Verwendung als Schnittblume, die in großen Bodenvasen den Wohnraum über eine längere Zeit attraktiv gestaltet.
Zum jetzigen Zeitpunkt bieten vor allen Dingen zahlreiche Dahlienschaupflanzungen vielerorts Gelegenheit, die künftigen Lieblingssorten für das nächste Jahr auszuwählen. Besondere Highlights bieten hier die Dahlienausstellungen auf der Insel Mainau, das Botanische Museum in Berlin-Dahlem, die Dahlienarena in der Gruga Essen oder die Sonderschau des Botanischen Gartens Bonn mit der besonderen Attraktivität der Taufe der wunderschönen neuen Sorte "Universität Bonn".